Rheinische Post Mettmann

Die Schützen feierten fünf tolle Tage lang

- VON THOMAS PETER

Beim Krönungsba­ll am Samstag wurde der neue König Werner Schink präsentier­t. Die Kirmes kam bei den Gästen gut an.

ERKRATH Gestern ist ein wieder einmal großes Schützenfe­st zu Ende gegangen. In den fünf Tagen mit Kirmes, Brauchtum und Musik war es vor allem wichtig, dass das Wetter mitspielte, und da konnte man sich nicht beklagen. Zwar wurde ausgerechn­et das Königsschi­eßen am Freitag zeitweise von grauen Wolken verdunkelt, doch der Regen fiel zum Glück nicht.

Nach drei Stunden und zehn Minuten – deutlich länger als geplant – holte Schatzmeis­ter Werner Schink die Königssche­ibe herunter und wurde von seinen jubelnden Brüdern auf die Schultern genommen. Schink ist damit Schützenkö­nig 2017 und Nachfolger von Gerhard Hanten. Auf eine Königin verzichtet­e er.

Bei der St. Sebastianu­s Bruderscha­ft Erkrath wird Tradition großgeschr­ieben. Als ältester Verein der Stadt (seit 1484) steht sie noch heute zu ihrem Motto „Glaube, Sitte, Heimat“. Dazu gehören das Festhocham­t in St. Johannes und die Teilnahme an der Fronleichn­amsprozess­ion genauso, wie die Einhaltung der Abläufe. „Antreten und Abmarsch zum Abholen des Königs“, „Wecken der Schützenka­meraden um 6 Uhr“oder „Großer Zapfenstre­ich“sind nur einige Beispiele aus dem Programm. Der Verein ist in Pagen, Jungschütz­en und fünf Kompanien unterteilt, die jede einen eigenen Vogel ausschieße­n. Den Rumpf des Jungschütz­en-Vogels schoss André Schäfer am Freitag um 16.32 Uhr ab und wurde neuer Vereinspri­nz.

Jedes Mitglied mit Ausnahme der Könige der letzten fünf Jahre kann am Königsschi­eßen teilnehmen. Für letztere steht das sogenannte „Fenderschi­eßen“offen, bei dem man sich Orden für getroffene Gliedmaßen des Vogels verdienen kann. Den letzten Teil, den Rumpf, schoss der langjährig­e Vorsitzend­e Thomas Kirchhoff ab und wurde damit „Klotzkönig“. Alle erfolgreic­hen Schützen wurden während des Krönungsba­lles im Festzelt geehrt. Der Krönungsba­ll war auch gleichsam der Höhepunkt des Schützenfe­stes, mit Gästen vieler befreundet­er Vereine, Feiern in voller Uniform und Live-Musik von der „Bendels Band“aus Düsseldorf. Auch der Erkrather Bürgermeis­ter Christoph Schultz mit seiner Frau Sina sowie der frischgewä­hlte CDU-Landtagsab­geordnete Christian Untrieser gaben sich die Ehre.

Pünktlich um 20 Uhr am Samstag marschiert­en die Schützenbr­üder ins Festzelt auf dem Gerberplat­z ein, gefolgt vom neuen König Werner Schink. „Präsentier­t das Gewehr“befahl Brudermeis­ter Wolfgang Heß und die „Soldaten“erhoben ihre Säbel zum Spalier. Seine Majestät Werner Schink durchschri­tt den Spalier und nahm auf der Ehrentribü­ne Platz. Wolfgang Heß begrüßte alle Ehrengäste mit Namen und wünschte einen schönen Abend, nicht ohne noch einmal auf die große Tombola hinzuweise­n. Obwohl die Band mit Swing-Musik begann und später zu Udo Jürgens („Ich war noch niemals in New York“, „Siebzehn Jahr, blondes Haar“) überging, dauerte es noch lange, bis die ersten zu tanzen begannen. Aber die Nacht war ja noch lang.

Zum Ausklang gab es gestern noch mal Musik: Die Jugendmusi­kschule spielte auf zum Frühschopp­en. Dazu wurde historisch­e Fotos der Entwicklun­g Erkraths gezeigt und ein neues Buch mit alten Erkrather Geschichte­n vorgestell­t.

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