Deutsche Kletter-Elite besucht Hilden
Die besten Nachwuchs-Athleten werden in der Kletterhalle Bergstation um die Deutsche Meisterschaft kämpfen.
HILDEN Der Klettersport tritt endlich aus seinem Nischen-Dasein heraus: 2020 gehört das professionelle Bergsteigen zum olympischen Programm. Und wie bei allen Sportarten, die vom Internationalen Olympischen Komitee geadelt werden, entsteht ein kleiner Boom – vor allem im Nachwuchs. Diesen Boom
Frank Brandenburger kann man Samstag und Sonntag in Hilden live besichtigen. Dann nämlich klettern die besten NachwuchsAthleten Deutschlands um die Deutsche Meisterschaft. Und eine der Stationen, in denen es um wertvolle Punkte geht, ist die Kletterhalle Bergstation.
Jeweils rund 50 männliche und etwas weniger weibliche Athleten werden sich im Lead- und SpeedWettbewerb (dritte olympische Sportart ist das Bouldern) messen. Beim Lead-Wettbewerb geht es darum, eine Wand möglichst weit zu besteigen. „Normalerweise gibt es da Wände von 16 bis 18 Meter, in Hilden haben wir sogar 20 Meter“, sagt Frank Brandenburger vom Deutschen Alpenverein NRW. Innerhalb einer Zeit von sechs Minuten müssen die Kletterer versuchen, so hoch wie möglich zu kommen – jeder erreichte Griff, jeder Versuch, höher zu kommen, bringt Punkte.
„Es dürfte nicht viele geben, die die ganze Wand bezwingen“, betont Brandenburger. Der Lead-Wettbewerb wird am Samstag ausgetragen. Die Qualifikation startet um 9.30 Uhr, das Finale mit den besten Teilnehmern startet um 15.30 Uhr.
„In der Qualifikation haben die Teilnehmer, die später ran dürfen, noch Vorteile, weil sie ihre Vorgänger beobachten können“, sagt Brandenburger, dessen Sohn Jonas im Lead einer der großen Favoriten ist. „Da kann man sich Lösungen und mögliche Routen abgucken. Im Finale sind jedoch alle Teilnehmer isoliert, da ist dann wirklich jeder auf sich gestellt.“Es starten die Aund B-Jugend, die mit jeweils leicht angepassten Routen arbeiten.
Der Wettbewerb am Sonntag (ab 11.15 Uhr) ist derweil ein reiner Geschwindigkeitswettkampf. Es geht darum, eine immergleiche Route in der schnellstmöglichen Zeit zu bezwingen. Die Route ist 18 Meter hoch, Schwierigkeitsgrad sieben. „Das ist für normale Kletterer nicht zu bezwingen“, betont Brandenburger. Die Elite-Kletterer in der A-Jugend würden es jedoch teilweise schaffen, die genormte Wand in unter zehn Sekunden zu besteigen. „Nach der Qualifikation treten die Finalteilnehmer im direkten Wett- bewerb gegeneinander an“, sagt Brandenburger. „Wer schneller ist, kommt eine Runde weiter.“Das heißt im Umkehrschluss, dass der spätere Sieger einige Zweikämpfe erfolgreich bestreiten muss.
„Einen solchen Wettkampf hatten wir meines Wissens schon ganz lange nicht mehr in NRW“, betont Brandenburger. „Daher lohnt sich ein Besuch in der Halle.“
„Normalerweise werden Wände von 16 bis 18 Metern bestiegen. In
Hilden sogar 20“