Rheinische Post Mettmann

Deutsche Kletter-Elite besucht Hilden

- VON ANDRÉ SCHAHIDI

Die besten Nachwuchs-Athleten werden in der Kletterhal­le Bergstatio­n um die Deutsche Meistersch­aft kämpfen.

HILDEN Der Kletterspo­rt tritt endlich aus seinem Nischen-Dasein heraus: 2020 gehört das profession­elle Bergsteige­n zum olympische­n Programm. Und wie bei allen Sportarten, die vom Internatio­nalen Olympische­n Komitee geadelt werden, entsteht ein kleiner Boom – vor allem im Nachwuchs. Diesen Boom

Frank Brandenbur­ger kann man Samstag und Sonntag in Hilden live besichtige­n. Dann nämlich klettern die besten NachwuchsA­thleten Deutschlan­ds um die Deutsche Meistersch­aft. Und eine der Stationen, in denen es um wertvolle Punkte geht, ist die Kletterhal­le Bergstatio­n.

Jeweils rund 50 männliche und etwas weniger weibliche Athleten werden sich im Lead- und SpeedWettb­ewerb (dritte olympische Sportart ist das Bouldern) messen. Beim Lead-Wettbewerb geht es darum, eine Wand möglichst weit zu besteigen. „Normalerwe­ise gibt es da Wände von 16 bis 18 Meter, in Hilden haben wir sogar 20 Meter“, sagt Frank Brandenbur­ger vom Deutschen Alpenverei­n NRW. Innerhalb einer Zeit von sechs Minuten müssen die Kletterer versuchen, so hoch wie möglich zu kommen – jeder erreichte Griff, jeder Versuch, höher zu kommen, bringt Punkte.

„Es dürfte nicht viele geben, die die ganze Wand bezwingen“, betont Brandenbur­ger. Der Lead-Wettbewerb wird am Samstag ausgetrage­n. Die Qualifikat­ion startet um 9.30 Uhr, das Finale mit den besten Teilnehmer­n startet um 15.30 Uhr.

„In der Qualifikat­ion haben die Teilnehmer, die später ran dürfen, noch Vorteile, weil sie ihre Vorgänger beobachten können“, sagt Brandenbur­ger, dessen Sohn Jonas im Lead einer der großen Favoriten ist. „Da kann man sich Lösungen und mögliche Routen abgucken. Im Finale sind jedoch alle Teilnehmer isoliert, da ist dann wirklich jeder auf sich gestellt.“Es starten die Aund B-Jugend, die mit jeweils leicht angepasste­n Routen arbeiten.

Der Wettbewerb am Sonntag (ab 11.15 Uhr) ist derweil ein reiner Geschwindi­gkeitswett­kampf. Es geht darum, eine immergleic­he Route in der schnellstm­öglichen Zeit zu bezwingen. Die Route ist 18 Meter hoch, Schwierigk­eitsgrad sieben. „Das ist für normale Kletterer nicht zu bezwingen“, betont Brandenbur­ger. Die Elite-Kletterer in der A-Jugend würden es jedoch teilweise schaffen, die genormte Wand in unter zehn Sekunden zu besteigen. „Nach der Qualifikat­ion treten die Finalteiln­ehmer im direkten Wett- bewerb gegeneinan­der an“, sagt Brandenbur­ger. „Wer schneller ist, kommt eine Runde weiter.“Das heißt im Umkehrschl­uss, dass der spätere Sieger einige Zweikämpfe erfolgreic­h bestreiten muss.

„Einen solchen Wettkampf hatten wir meines Wissens schon ganz lange nicht mehr in NRW“, betont Brandenbur­ger. „Daher lohnt sich ein Besuch in der Halle.“

„Normalerwe­ise werden Wände von 16 bis 18 Metern bestiegen. In

Hilden sogar 20“

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