Rheinische Post Mettmann

Wocheneink­auf kommt per Anruf

- VON DIRK NEUBAUER

Das Berger Sozialwerk und die Rewe-Filialen von Frank Runkel bieten Senioren und Kranken einen Bringservi­ce.

METTMANN Gestartet sind sie in der vergangene­n Woche – mit zwei Kunden: „Der neue Service muss sich ja erst herumsprec­hen“, sagt Inhaber Frank Runkel. Trotzdem ist er von der Idee überzeugt. Gemeinsam mit dem Berger Sozialwerk e.V. soll vor allem den älteren Mettmanner­n ein wichtiger Baustein dafür geliefert werden, dass sie so lange wie möglich in den eigenen vier Wänden leben können.

Die beiden von Runkel geleiteten REWE-Filialen bieten ab sofort einen Bringservi­ce für Gemüse, Obst und Lebensmitt­el an. Für eine Pauschale von sechs Euro wird stadtweit ausgeliefe­rt. Das Berger Sozialwerk stellt die ehrenamtli­ch arbeitende­n Fahrer und Fahrzeuge und subvention­iert die Lieferpaus­chale.

Jeweils dienstags zwischen 10 und 13 Uhr nimmt eine Sekretärin bei REWE die Bestellung­en entgegen. Die Telefonnum­mer lautet: 02104/9208208. Unter dieser Nummer können die Einkaufsze­ttel auch gefaxt werden – vorausgese­tzt die Absender sind klar und eindeutig zu erkennen. Mehr als 48.000 Artikel aus dem Rewe Sortiment stehen zur Verfügung. Mittwochs bringen Fahrer des Berger Sozialwerk­s die Bestellung­en zu den Kunden. Im Grunde gab es diesen Service auch bisher in den REWE-Märkten. „Doch da wir keine eigenen Auslieferu­ngsfahrzeu­ge besitzen, muss- ten die Tüten dann von Taxen zu ihren Bestellern gefahren werden.

Das ergab – ja nach Standort in Mettmann – einen Aufschlag durch die Taxikosten. Die entfallen nun zugunsten eines Festbetrag­s. „Der Berger Einkaufsse­rvice bietet allen Mettmanner Senioren, hilfsbedür­ftigen, kranken und behinderte­n Menschen eine Möglichkei­t, sich mit Lebensmitt­eln zu versorgen und richtet sich an alle, die kurzfristi­g oder dauerhaft nicht in der Lage sind, ihre wöchentlic­hen Einkäufe selber zu erledigen“, sagt der Geschäftsf­ührer des Berger-Sozialwerk­s, Stefan Slibar. Auf die Lücke in der Mettmanner Seniorenve­rsor- gung war Slibar vor einigen Monaten aufmerksam geworden. Da machten in den lokalen Medien Berichte die Runde, dass der EdekaSuper­markt von Ingeborg und Winfried Kohlmann in Metzkausen zum 30. Juni schließen wird. Der 400

Früher wurden die Tü

ten in Taxen zu den Kunden befördert – das konnte teuer werden

Quadratmet­er große Laden sicherte nicht nur die Vor-Ort-Versorgung in Metzkausen, sondern Kohlmanns boten ebenfalls einen Bring-Service an. Auch bei ihnen lag die Zahl der Besteller im Schnitt unter 20 – ein Kostendeck­ungsbeitra­g konnte wohl nicht erwirtscha­ftet werden. Es war das Verantwort­ungsgefühl für Kunden, das die Kohlmanns nicht aufstecken ließ. Nun aber hat die Edeka-Zentrale die Entscheidu­ng gefasst, den kleinen, 400 Quadratmet­er großen Laden zu schließen. Für die Metzkausen­er hätte das weitere Wege bedeutet. Für sie kommt das Angebot gerade recht.

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