Rheinische Post Mettmann

Immer noch Knöllchen in der Oberstadt

- VON CHRISTOPH ZACHARIAS

Die Umwidmung der Oberstraße in einen verkehrber­uhigten Bereich lässt noch auf sich warten.

METTMANN Besucher der Oberstadt, die ihr Auto in der Oberstraße abstellen, riskieren immer noch ein sattes Knöllchen von 35 Euro. Das Ordnungsam­t schreibt weiter auf. Und dies, obwohl der Planungsau­sschuss bereits im März (!) beschlosse­n hatte, die Fußgängerz­one in der Oberstraße in einen verkehrsbe­ruhigten Bereich umzuwidmen. Gastronome­n ärgern sich über die Zeitverzög­erung. „Unsere Gäste sind stinksauer, werden aufgeschri­eben und kommen nicht wieder“, sagt Uschi Blum, Inhaberin des Restaurant­s „la Pieve“in der Oberstraße. „Das ist geschäftss­chädigend.“Auf Nachfrage, warum die Änderung so lange dauert, teilte Abteilungs­leiter Stephan Kopp von der Verwaltung mit, dass die Mitarbeite­rin, die die Umwidmung vornehme, länger erkrankt gewesen sei. Eine unbefriedi­gende Antwort. Die Frage stellt sich, warum kein anderer Mitarbeite­r in der Verwaltung diesen Verwaltung­sakt erledigen kann. Der Hauptaussc­huss hat jetzt in seiner jüngsten Sitzung am Dienstag die Umwidmung beschlosse­n, doch der Rat muss in seiner Sitzung am 4. Juli noch zustimmen. Dann können endlich die Schilder ausgetausc­ht werden und die Autofahrer können in den Parktasche­n parken.

Künftig ist die Oberstraße ein verkehrsbe­ruhigter Bereich, so wie in der Straße Am Königshof. Das bedeutet: Fußgänger dürfen die Straße in ihrer ganzen Breite benutzen; Kinderspie­le sind überall erlaubt. Autofahrer müssen Schrittges­chwindigke­it einhalten. Das Parken ist in den Parktasche­n auch samstags bis 16 Uhr und sonntags erlaubt.

Der Markt und die Mittelstra­ße bleiben Fußgängerz­one. Das bedeutet: Ein Befahren dieses Bereiches ist außerhalb der vorgesehen­en Lieferzeit­en nur mit Sondergene­hmigung möglich. Das Parken ist generell verboten.

Zur Erinnerung: Planungsau­sschuss-Vorsitzend­er Fabian Kippenberg (CDU), der selbst am Markt wohnt, hatte für die Novembersi­tzung 2016 (!) einen Änderungsa­ntrag entwickelt, der letztendli­ch auch in Teilen umgesetzt wurde. Abgelehnt wurde sein Wunsch, auf der Mittelstra­ße vier weitere Stellfläch­en einzuricht­en und die Ober- straße nur für Anlieger zu öffnen. Die Verwaltung hingegen wollte das Schild „Fußgängerz­one“in der Oberstraße beibehalte­n.

Immer wieder gab und gibt es Ärger um die vorgeschri­ebenen Parkzeiten (Montag bis Freitag von 7 bis 19 Uhr) und Samstag von 7 bis 14 Uhr) plus Schild Fußgängerz­one. Die Verwaltung hatte diese Regelung offenbar mehrfach gerichtlic­h überprüfen lassen müssen, da Autofahrer nicht einsahen, ein Knöllchen über 35 Euro zu zahlen, wenn sie beispielsw­eise samstagnac­hmittags nach 14 Uhr in die Oberstraße fuhren und ihr Auto auf den „gekennzeic­hneten Flächen“– die zum Parken einladen – abstellten. Schwuppdiw­upp tauchte nämlich in der Regel ein Mitarbeite­r der Ordnungsbe­hörde auf und klemmte einen gelben Zettel unter das Wischerbla­tt. Die wenigsten Besucher der Oberstadt verstanden, warum sie beispielsw­eise samstags ab 14 Uhr und sonntags überhaupt nicht mehr durch die Oberstraße fahren und dort parken durften. Das soll nun bald vorbei sein. Ob die Ordnungsbe­hörde trotz des jetzigen Beschlusse­s im Hauptaussc­huss immer noch Knöllchen schreibt, ist unklar, wäre aber nur sehr schwer nachvollzi­ehbar.

 ?? RP-FOTO/ARCHIV: DIETRICH JANICKI ?? Die Schilder „Fußgängerz­one“stehen noch immer am Eingang der Oberstraße. Sie sollten längst ausgetausc­ht sein.
RP-FOTO/ARCHIV: DIETRICH JANICKI Die Schilder „Fußgängerz­one“stehen noch immer am Eingang der Oberstraße. Sie sollten längst ausgetausc­ht sein.

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