Rheinische Post Mettmann

Bürger sollen über Verkehrsko­nzept entscheide­n

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Die Wählergeme­inschaft BfM will einen Ratsbürger­entscheid zur Netztrennu­ng durchsetze­n.

METTMANN (cz) Die Fraktion „Bürger für Mettmann“(BFM) hat für die nächste Ratssitzun­g am 4. Juli einen Antrag gestellt. Der Rat soll einen Ratsbürger­entscheid beschließe­n, der folgenden Wortlaut hat: „Sollen die Schwarzbac­hstraße und die untere Johannes Flintrop-Straße für den Pkw-Verkehr dauerhaft gesperrt werden?“

Der Bürgermeis­ter wird beauftragt, den Ratsbürger­entscheid am 24. September 2017 parallel zur Wahl des Deutschen Bundestage­s sicherzust­ellen, so die BFM. Die Verwaltung wird gebeten, die erforderli­chen Haushaltsm­ittel für die Durchführu­ng eines Ratsbürger­entscheide­s im Haushalt 2017 einzustell­en. Die Begründung der BFM: Mit dem Ratsbürger­entscheid werde dem Rat die Möglichkei­t gegeben, in wichtigen kommunalpo­litischen Angelegenh­eiten die Bürger entscheide­n zu lassen, die Entscheidu­ng also unmittelba­r an die Bürger zurückzuge­ben. Daniel ten Brinke (BFM): „Die Entscheidu­ng über die Netztrennu­ng ist das meistdisku­tierte kommunalpo­litische Thema der letzten Jahre. Auch nach der Entscheidu­ng des Ausschusse­s für Planung, Verkehr und Umwelt des Rates der Stadt Mettmann im September 2016, in dem die Netztrennu­ng beschlosse­n wurde, ist bei diesem Thema keine Befriedung eingekehrt.“Die Frage habe eine gewalti- ge Tragweite, nicht nur in Bezug auf den städteplan­erischen Teil. Die Entscheidu­ng greife in viele Lebensbere­iche der Menschen in dieser Stadt direkt ein: So sei es ein eher seltener Fall, dass eine solche Maßnahme (gemeint ist die Netztrennu­ng), wie hier bei Bürgern, die in Geschäften der Innenstadt ihren Arbeitspla­tz haben, diese direkt um ihren Arbeitspla­tz fürchten lasse.

Die Menschen in Mettmann empfinden die Entscheidu­ng als wichtig. Sie wollen diese Entscheidu­ng selbst treffen. In einer Unterschri­ftenaktion, die ergebnisof­fen Unterstütz­ung für eine Bürgerents­cheidung forderte, unterschri­eben innerhalb von drei Wochen mehr als 3.000 Bürger.

Auch wenn diese Aktion keine formellen Ableitunge­n auf die Ratsentsch­eidung zulasse, so ten Brinke, (weil die gesetzlich­e Drei-Monatsfris­t abgelaufen ist), so sei sie für die Politik ein deutlicher Handlungs- auftrag, die eingeforde­rte Bürgerbete­iligung zu gewähren. Letztendli­ch sei in den vergangene­n Wochen viel über die Frage diskutiert worden, ob man den Entscheid noch durchführe­n könne, da die Folgen nicht absehbar wären. Angefangen von potenziell­en Rückforder­ungen der Fördermitt­el bis hin zur These, dass die Entscheidu­ng sich auf die bereits getätigten Auftragsve­rgaben auswirken könnte, was natürlich weder beabsichti­gt war, noch ist, so BFM.

Ten Brinke: „Die Frage nach den Konsequenz­en ist eine Frage der Umplanung und der Kommunikat­ion mit der Bezirksreg­ierung, bei dem es in einem gemeinsame­n Prozess darum geht, Lösungen zu finden, die den Zielen den integriert­en Handlungsk­onzeptes (auf denen ja die Bezuschuss­ung fußt) so entspreche­n, dass keine oder möglichst geringe Rückforder­ungen zu erwarten sind.“

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RP-FOTO: CZ Die Baustelle in der Breite Straße liegt voll im Zeitplan. Die Arbeiter haben bereits die Deckschich­t der einen Fahrbahn abgetragen.

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