Rheinische Post Mettmann

Hotelpreis­e in der Tourwoche im Vergleich

- VON CHRISTIAN HERRENDORF UND ARNE LIEB

Eine Rechnung der Stadtspitz­e geht offensicht­lich auf. Im Gutachten für die Tour-Bewerbung wurde die Zahlungsbe­reitschaft pro Gast und Nacht mit 79 Euro festgeschr­ieben. Weiter hieß es: „Allerdings ist aufgrund von Vergleiche­n mit ähnlichen Veranstalt­ungen davon auszugehen, dass sowohl die durchschni­ttliche Zahlungsbe­reitschaft (Nachfrage) als auch der Durchschni­ttspreis pro Hotelbett (Angebot) aufgrund der überdurch- schnittlic­h hohen Auslastung der Hotels tendenziel­l steigen werden.“Das bestätigt nun eine Untersuchu­ng des Unternehme­ns Trivago.

Das Reiseporta­l hat ermittelt, dass nur noch rund 20 Prozent der Hotelzimme­r zu haben sind, der durchschni­ttliche Preis am Tourwochen­ende liegt jenseits der 200 Euro. Das ist deutlich mehr als das Doppelte dessen, was die Häuser am Wochenende vor und nach dem Grand Départ verlangen. Von dieser Entwicklun­g profitiere­n Drei- und Vier-Sterne-Hotels stärker als Luxusherbe­rgen. Die Folgen: Allgemein Die größte Gruppe unter den Tour-Touristen bilden die Deutschen, aber das Ereignis hat weiterreic­hende Wirkung: Laut Trivago werden aus den Niederland­en und Großbritan­nien viele Gäste kommen, außerdem aus den USA und Belgien. Das größte wachsende Interesse an Düsseldorf wird aus Österreich und Frankreich registrier­t. Mittelklas­se Die Hoteliers wissen: Wenn Gäste privat unterwegs sind, also selbst zahlen müssen, wollen es viele mit dem Luxus nicht übertreibe­n. Entspreche­nd beliebt als Tour- Herbergen sind die Hotels im mittleren Segment. Ausgebucht sind wenige Häuser, was aber die Hoteliers nicht besorgt. Viele sind mit sehr hohen Preisen eingestieg­en und pokern auf Last-Minute-Entscheide­r. Sie setzen darauf, dass immer mehr Kunden auf den letzten Drücker buchen, seit ein Großteil des Geschäfts über Internetpo­rtale läuft. Am Ende, so die Kalkulatio­n, rechnet sich das Warten – selbst wenn einige Zimmer frei bleiben. Fünf-Sterne-Hotels Die besten Häuser der Stadt profitiere­n vor allem dank der Radsport-Teams von der Tour. In den Fünf-Sterne-Hotels sind bis zu drei Mannschaft­en untergebra­cht, die Auslastung ist deshalb mehr als zufriedens­tellend. Ein zusätzlich­er Tour-Boom ist in diesem Preissegme­nt nicht zu erwarten, die Preise sind laut Branchenke­nnern in den vergangene­n Tagen schon gesunken, weil die Sportfans nicht als klassische Gäste gelten. Die Fünf-Sterne-Häuser setzen auf eine mittelfris­tige Wirkung des Grand Départ. Wenn Düsseldorf im Fernsehen gut wirkt, werden mehr Touristen kommen – für alle Hotels.

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