Hotelpreise in der Tourwoche im Vergleich
Eine Rechnung der Stadtspitze geht offensichtlich auf. Im Gutachten für die Tour-Bewerbung wurde die Zahlungsbereitschaft pro Gast und Nacht mit 79 Euro festgeschrieben. Weiter hieß es: „Allerdings ist aufgrund von Vergleichen mit ähnlichen Veranstaltungen davon auszugehen, dass sowohl die durchschnittliche Zahlungsbereitschaft (Nachfrage) als auch der Durchschnittspreis pro Hotelbett (Angebot) aufgrund der überdurch- schnittlich hohen Auslastung der Hotels tendenziell steigen werden.“Das bestätigt nun eine Untersuchung des Unternehmens Trivago.
Das Reiseportal hat ermittelt, dass nur noch rund 20 Prozent der Hotelzimmer zu haben sind, der durchschnittliche Preis am Tourwochenende liegt jenseits der 200 Euro. Das ist deutlich mehr als das Doppelte dessen, was die Häuser am Wochenende vor und nach dem Grand Départ verlangen. Von dieser Entwicklung profitieren Drei- und Vier-Sterne-Hotels stärker als Luxusherbergen. Die Folgen: Allgemein Die größte Gruppe unter den Tour-Touristen bilden die Deutschen, aber das Ereignis hat weiterreichende Wirkung: Laut Trivago werden aus den Niederlanden und Großbritannien viele Gäste kommen, außerdem aus den USA und Belgien. Das größte wachsende Interesse an Düsseldorf wird aus Österreich und Frankreich registriert. Mittelklasse Die Hoteliers wissen: Wenn Gäste privat unterwegs sind, also selbst zahlen müssen, wollen es viele mit dem Luxus nicht übertreiben. Entsprechend beliebt als Tour- Herbergen sind die Hotels im mittleren Segment. Ausgebucht sind wenige Häuser, was aber die Hoteliers nicht besorgt. Viele sind mit sehr hohen Preisen eingestiegen und pokern auf Last-Minute-Entscheider. Sie setzen darauf, dass immer mehr Kunden auf den letzten Drücker buchen, seit ein Großteil des Geschäfts über Internetportale läuft. Am Ende, so die Kalkulation, rechnet sich das Warten – selbst wenn einige Zimmer frei bleiben. Fünf-Sterne-Hotels Die besten Häuser der Stadt profitieren vor allem dank der Radsport-Teams von der Tour. In den Fünf-Sterne-Hotels sind bis zu drei Mannschaften untergebracht, die Auslastung ist deshalb mehr als zufriedenstellend. Ein zusätzlicher Tour-Boom ist in diesem Preissegment nicht zu erwarten, die Preise sind laut Branchenkennern in den vergangenen Tagen schon gesunken, weil die Sportfans nicht als klassische Gäste gelten. Die Fünf-Sterne-Häuser setzen auf eine mittelfristige Wirkung des Grand Départ. Wenn Düsseldorf im Fernsehen gut wirkt, werden mehr Touristen kommen – für alle Hotels.