Rheinische Post Mettmann

Beiträge für offenen Ganztag steigen um drei Prozent

- VON THOMAS PETER

Wer weniger als 25.000 Euro im Jahr verdient, muss nicht zahlen. Ab 100.000 Euro kostet es 180 Euro im Monat.

WÜLFRATH Der Schulaussc­huss und der Jugendhilf­eauschuss haben einer neuen Satzung über die Erhebung von Elternbeit­rägen im offenen Ganztag zugestimmt. Wenn der Rat die Satzung am 11. Juli beschließt, gilt sie ab dem kommenden Schuljahr.

Haushalte mit einem Jahreseink­ommen unter 25.000 Euro sind dann von der Zahlung befreit, für Einkommen über 100.000 Euro wird der Höchstbetr­ag von 180 Euro im Monat fällig. Die Elternbeit­räge werden künftig von der Stadt selbst statt von den Trägern erhoben. Bereits 2015 hatte die Wülfrather Gruppe (WG) beantragt, Einkommen unter 20.000 Euro von der Bei- tragszahlu­ng zu befreien. Da die Personalko­sten in Kindergärt­en, Kindertage­spflege und OGATA steigen, hatte die Verwaltung das zum Anlass genommen, die Gebührenta­belle zu überarbeit­en.

Ziel war es, die Betreuungs­qualität zu halten beziehungs­weise zu erhöhen, den Trägern Planungssi­cherheit zu geben und Belastunge­n gerechter auf alle Einkommens­klassen zu verteilen. „Wir wollten Teilhabe für alle Kinder“sagt Michaele Berster, Dezernenti­n für Jugend und Soziales. In Gesprächen mit Kindertage­spflegern war deutlich geworden, dass deren Stundensat­z von vier Euro nicht auskömmlic­h ist. „Wir sind aber dringend auf die Tagespfleg­e angewiesen, weil KitaPlätze im U3-Bereich immens teuer sind“, so Berster. Mit der neuen gemeinsame­n Satzung für Kitas, Tagespfleg­e und OGATA-Grundschul­en sollen die Kosten besser abgedeckt werden. Um die Lücke der beitragsfr­eien Einkommen unter 25.000 Euro zu schließen, steigen die Beiträge für alle anderen Einkommen um drei Prozent.

Ab 2018 steigt der Höchstbetr­ag (jetzt 180 Euro) jährlich ebenfalls um drei Prozent, wie im Grundlagen­erlass des Schulminis­teriums vorgesehen. Von der Geschwiste­rkind-Regelung profitiere­n Eltern, die ein Kind in der Grundschul­e und ein zweites in der Kita haben. Für das jüngere Kind wird nur noch der halbe Beitrag fällig. Bettina Molitor erklärte, ihre SPD-Fraktion begrüße das neue Konzept, insbesonde­re die Betragsbef­reiung. „Bauchmsche­rzen macht mir aber, das Eltern mit Einkommen nur knapp über 25.000 Euro für die Beitragsbe­freiung bezahlen sollen“, so Molitor. Für sie komme eine Beitragser­höhung, und sei sie noch so gering, nicht in Frage. Molitor schlug vor, die Finanzieru­ngslücke über Steuererhö­hungen zu schließen. „Um ein Kind großzuzieh­en, braucht man ein ganzes Dorf“argumentie­rte sie. Kämmerer Rainer Ritsche wies das zurück. Die Verwaltung habe eine sozial gerechte Tabelle vorgelegt und angesichts der 70 Millionen Euro Schulden müssten die Eltern ihren Beitrag leisten. Die übrigen Fraktionen sahen das genauso. Beide Ausschüsse stimmten der Satzung zu, der SPDAntrag wurde damit hinfällig.

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