Rheinische Post Mettmann

Schöller will den Neuanfang

- VON SABINE MAGUIRE

Die evangelisc­he Gemeinde steht vor einem Zusammensc­hluss mit der Gemeinde in Gruiten.

WÜLFRATH/SCHÖLLER Vor zwei Wochen hat die evangelisc­he Gemeinde in Schöller ihre Pfarrerin verabschie­det. Und schon vorher stand fest: Die Stelle bleibt unbesetzt. Zuvor hatte die Landeskirc­he einen Antrag auf Fortführun­g abgelehnt. Mit 320 Mitglieder­n ist die älteste Gemeinde im Kirchenkre­is zu klein, um Anspruch auf eine Pfarrstell­e zu haben. Und damit war klar: Eigenständ­ig wird es für die Schölleran­er Christen nicht mehr weitergehe­n. Schnell rückte als möglicher Partner für eine Fusion die ebenfalls reformiert­e Gemeinde in Gruiten in den Fokus. Erste Gespräche dazu hat es bereits gegeben. Am kommenden Samstag folgt ein weiteres.

Bald sollen sich auch die Presbyteri­en gegenübers­itzen, um die Lage auszuloten. So soll es in Gruiten in der nächsten Woche ein Gespräch im Presbyteri­um geben und am 9. Juli eine Gemeindeve­rsammlung. In Schöller fand nun bereits im Anschluss an den Sonntagsgo­ttesdienst eine Gemeindeve­rsammlung statt, um offene Fragen zu klären. Wie soll es weitergehe­n? Wird es zukünftig noch Gottesdien­ste geben? Und was geschieht mit dem Gemeindeve­rmögen? Es gibt vieles, was die Gemeindemi­tglieder derzeit umtreibt.

Wir haben uns am Rande der Gemeindeve­rsammlung umgehört:

Jürgen Buchholz, Superinten­dent: „Es soll keinesfall­s der Eindruck entstehen, dass Gruiten das Vermögen von Schöller bekommt. Stattdesse­n wird alles in eine gemeinsame, neue Gemeinde übergehen. Vertrauen kann nicht nur mittels Worten entstehen, das muss durch Strukturen geschaffen werden.“

Martin Bäßler, Presbyteri­um: „Wir wollen nicht einfach den Laden zumachen. Entweder wir werden aufgesaugt und sind damit weg oder wir fusioniere­n. Wir sind noch in der Findungsph­ase, aber als Morgengabe wollen wir die Besitztüme­r der Schölleran­er Gemeinde jedenfalls nicht feilbieten.“

Wilfried Hausmann, Gemeindemi­tglied: „Wir hatten über Jahr- zehnte eine wunderbare Verbindung zur Kirchliche­n Hochschule. Ich hätte es gerne gesehen, wenn wir als Gemeinde noch das 500jährige Bestehen hätten feiern können. Aber alles hat seine Zeit und nichts ist so beständig wie der Wandel.“

Jürgen Fritz, Gemeindemi­tglied: „Wir haben hier eine gute Gemeinscha­ft, in der alles verlässlic­h und per Rundruf auf kurzen Wegen funktionie­rt. Es wäre schlimm, wenn wir untergehen würden – das würde der Kirchengem­einde nicht gerecht werden. Gleichwohl gibt es derzeit noch viele Unwägbarke­iten, die man klären muss.“

Barbara Greiling, Gemeindemi­tglied: „Die Fusion mit einer anderen Gemeinde eröffnet durchaus auch Möglichkei­ten durch die größer werdende Gruppe von Christen.

zu haben.“ Eine Gemeinscha­ft besteht nicht aus Verwaltung­svorgängen. Wir haben jetzt die Chance, den Neuanfang aktiv mitzugesta­lten – davor braucht man keine Angst

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Wilfried Hausmann.
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Superinten­dent Jürgen Buchholz.
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FOTOS: MIS Martin Bäßler.
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Barbara Greiling.
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Jürgen Fritz.

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