Schulz’ Kritik perlt an Merkel ab – „Schwamm drüber“
BERLIN (qua) Humor und Politik – für die Kanzlerin passt das gut zusammen. Sie selbst habe vor allem Sinn für Situationskomik, verriet Angela Merkel bei einer Talkrunde der Frauenzeitschrift „Brigitte“. Zum zweiten Mal stellte sie sich den Fragen der Redakteurinnen – zuletzt trat sie in dem Format vor vier Jahren im Wahlkampf auf.
Ein paar Kostproben ihres eigenen Humors gab Merkel auch, die gewohnt trocken ausfielen. Auf die Frage, was sie denn von dem Vorwurf ihres Herausforderers Martin Schulz halte, wonach ihr Wahlkampfstil ein „Anschlag auf die Demokratie“sei, erklärte Merkel: „Wahrscheinlich ist Wahlkampf auch ganz schön anstrengend.“Dann schob sie hinterher: „Schwamm drüber“. Damit hatte sie nicht nur den Punkt beim Publikum gemacht, sondern auf freundliche Art verdeutlicht, dass sie das, was Schulz sagt, nicht unbedingt ernst nimmt.
Wirklich Persönliches gibt Merkel nie preis. Sie verriet aber ein paar Schwächen von sich. Warum sie sich kein Pokerface zulege? „Ich habe aufgegeben. Ich kann es nicht. Es ist bitter.“Das sei schon in der Schule ihr Problem gewesen. Sie erzählte auch, dass sie als Kind große Schwierigkeiten hatte, einen Berg herunterzulaufen und dass ihr auch heute noch bergauf trotz der Anstrengung leichter fällt. Wenn sie auf Reisen ist, kämpft Merkel mit den Armaturen, Lichtschaltern und der Klimaanlage in Hotels, wie sie auch verriet.
Gegen die Behauptung, sie sei uneitel, wehrte sich die Kanzlerin. Sie sagte: „Seitdem nicht mehr über meine Haare gelästert wird, fühle ich mich wohler.“