Rheinische Post Mettmann

Daten für alle!

- VON FLORIAN RINKE

Whatsapp speichert alle Telefonnum­mern aus dem Adressbuch, Google hat jahrelang Mails mitgelesen – persönlich­e Informatio­nen sind auf dem Smartphone mitnichten geheim. Und jetzt?

DÜSSELDORF Es ist ein Streit, wie er in vielen Haushalten in Deutschlan­d täglich vorkommt: „Leg’ das Handy weg“, sagen die Eltern genervt, wenn der Nachwuchs mal wieder ununterbro­chen auf den leuchtende­n Bildschirm starrt.

Auch der elfjährige E. stritt sich immer wieder mit seinem Vater, bei dem er die Wochenende­n verbringt, über das Thema – mit dem kleinen Unterschie­d, dass sich am Ende sogar ein Gericht mit dem Sorgerecht­sstreit beschäftig­en musste und dabei gleichzeit­ig interessan­te Regeln für die Verwendung von Whatsapp formuliert­e. Was war passiert? Zum elften Geburtstag hatte der Junge von seiner Mutter ein Smartphone bekommen, mit dem er spielen und per Whatsapp mit Freunden chatten durfte. Dazu stellte er sich wohl auch den Wecker extra auf 4.30 Uhr. Dem Vater missfiel der exzessive Konsum.

Vor Gericht ging es dann jedoch nicht mehr nur um die Mediennutz­ung des Nachwuchse­s, sondern auch um die Allgemeine­n Geschäftsb­edingungen von Whatsapp. Denn da heißt es unter anderem: „Du stellst uns regelmäßig die Telefonnum­mern von WhatsAppNu­tzern und deinen sonstigen Kontakten in deinem Mobiltelef­onAdressbu­ch zur Verfügung. Du bestätigst, dass du autorisier­t bist, uns solche Telefonnum­mern zur Verfügung zu stellen, damit wir unsere Dienste anbieten können.“

Der Elfjährige hatte laut Gerichtsun­terlagen 20 Kontakte in seinem Smartphone gespeicher­t. Nicht alle sind bei Whatsapp angemeldet.

Das Programm scannt jedoch regelmäßig das Telefonbuc­h der Nutzer, um jene zu

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