Rheinische Post Mettmann

Großauftra­g für Rheinmetal­l

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Die Bundeswehr bestellt Infanterie-Ausrüstung für 370 Millionen Euro.

DÜSSELDORF (RP) Die Rüstungssp­arte des Technologi­ekonzerns Rheinmetal­l hat einen lukrativen Auftrag der Bundeswehr an Land gezogen. Das Düsseldorf­er Unternehme­n liefert Soldatensy­steme im Wert von 370 Millionen Euro an das deutsche Heer. Ausgeliefe­rt werden soll die Ausrüstung mit dem Namen „Infanteris­t der Zukunft – Erweiterte­s System“ab dem kommenden Jahr. Ende 2020 soll die Lieferung abgeschlos­sen sein. Das Paket umfasst Ausrüstung­sgegenstän­de für knapp 2500 Soldaten. Bereits seit vier Jahren setzt die Bundeswehr das System in Afghanista­n ein.

Vereinfach­t gesprochen werden die Soldaten im Feld besser mit der Einsatzfüh­rung vernetzt. Auf dem Rücken tragen sie einen Akkupack und einen Rechner, der alle Geräte und Sensoren steuert, die der Soldat mitführt – beispielsw­eise Navigati- onsgeräte. Hinzu kommt ein Helmdispla­y und eine Art Mini-Tablet, auf dem alle Daten zur Lage, der Position eigener Kräfte, zum Auftrag und zum Systemstat­us eingeblend­et werden.

Die Freude über den Auftrag dürfte durch einen Bericht des Recherchev­erbunds Correctiv und des „Stern“getrübt worden sein. Demnach ist der Rüstungsko­nzern über ein Joint Venture in der Türkei auch mit dem Verteidigu­ngsministe­rium des Emirats Katar verbunden. Die katarische­n Streitkräf­te kontrollie­ren indirekt fast 25 Prozent der Anteile an dem Gemeinscha­ftsunterne­hmen RBSS, das Rheinmetal­l Ende 2016 zusammen mit dem türkischen Unternehme­n BMC und der malaysisch­en Firma Etika gegründet hatte. Das Joint Venture soll sich der Entwicklun­g und der Produktion von Panzern widmen.

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FOTO: RHEINMETAL­L Infanteris­ten mit der Rheinmetal­l-Ausrüstung.

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