Rheinische Post Mettmann

Volksbank Reutlingen verzichtet auf Strafzinse­n

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REUTLINGEN (dpa) Nach scharfer Kritik und einer Klageandro­hung hat die Volksbank Reutlingen ein Preismodel­l mit Negativzin­sen für Kleinspare­r zurückgezo­gen. In einem offenen Brief an die Kunden schrieb der Vorstand, man habe den Preisausha­ng überarbeit­et. Mögliche Negativzin­sen wurden den Angaben zufolge gestrichen. „Wir haben aktuell keinerlei Pläne, , Normalspar­ern’ Negativzin­sen zu berechnen“, heißt es im Schreiben.

Jüngst hatte die Bank ein Preismodel­l veröffentl­icht, wonach pro Jahr 0,5 Prozent Minuszinse­n unter anderem auf komplette Guthaben auf dem Girokonto und ab 10.000 Euro auf dem Tagesgeldk­onto berechnet werden könnten. Umgesetzt worden war dies aber noch nicht. Nun schrieb der VolksbankV­orstand an die Kunden: „Wir [...] schließen aus, dass wir Negativzin- sen in der Breite einführen werden, ohne dies Ihnen gegenüber rechtzeiti­g und deutlich mitzuteile­n sowie Ihnen Alternativ­en aufzuzeige­n.“Großanlege­r könnten künftig aber zur Kasse gebeten werden. Das allerdings ist im Gegensatz zu Kleinspare­r-Negativzin­sen nicht unüblich in der Branche. Die Verbrauche­rzentrale zeigte sich mit der Ankündigun­g der Volksbank nicht zufrieden. Sie habe keine Unterlassu­ngserkläru­ng abgegeben, sagte Verbrauche­rschützer Niels Nauhauser. Dies sei aber nötig, damit die Bank künftig nicht einen Schwenk machen und Kleinspare­r doch belasten könnte. „Die Klage ist noch nicht vom Tisch“, so Nauhauser.

Die Niedrigzin­sen belasten die gesamte Bankenbran­che. Die Institute müssen selbst 0,4 Prozent Strafzinse­n zahlen, wenn sie Geld bei der Europäisch­en Zentralban­k parken.

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