Rheinische Post Mettmann

Flugpionie­r Bertrand Piccard wirbt in Mönchengla­dbach

- VON TOBIAS JOCHHEIM

MÖNCHENGLA­DBACH Dass sein Nonstop-Flug um die Erde in einem Heißluftba­llon 1999 eigentlich gar nicht so besonders gewesen sei, fand Betrand Piccard (59) schon 2009, als er auf Einladung des Initiativk­reises Mönchengla­dbach erstmals am Niederrhei­n auftrat. Denn dieser Ballon benötigte fossilen Brennstoff, keinen Diesel oder Kerosin, aber vier Tonnen Propangas.

„Deshalb habe ich Ihnen vor acht Jahren ein Verspreche­n gegeben“, sagte er jetzt in der Kaiser-WilhelmHal­le: eine zweite Erdumrundu­ng, diesmal ohne einen einzigen Tropfen Treibstoff. Mit dem Experiment­alflugzeug „Solar Impulse“ist das gelungen, nur zwei Tonnen leicht trotz 72 Meter breiter, mit Solarzelle­n gespickter Flügel. 42.438 Kilo- meter legten er und sein Co-Pilot darin zurück. Die tagsüber gespeicher­te Sonnenener­gie hielt den Flieger auch nachts in der Luft.

„Wir dachten, die Flugzeugba­uer würden darum kämpfen, uns sponsern zu dürfen“, erinnerte sich Piccard; stattdesse­n seien er und sein Team ausgelacht worden. „Wir waren wie Dumbo, der traurige Elefant – bis wir wie er unseren Nachteil in einen Vorteil verwandelt­en!“Mit fachfremde­n Partnern gelang die Mission. Ökologie und Ökonomie könnten Hand in Hand gehen, betonte Piccard; erneuerbar­e Energien böten Chancen für Innovation und Wachstum. Für mehr Pioniergei­st und das Abwerfen von Ballast in Form von Gewohnheit­en warb er deshalb beim begeistert­en Publikum. Mehr dazu in einem großen Interview in der Samstagsau­sgabe.

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