Rheinische Post Mettmann

Wülfrath bittet Wettbüros zur Kasse

- VON GÜNTER TEWES

Haupt- und Finanzauss­chuss beschließt außerdem neue Elternbeit­räge für Kitas und Offenen Ganztag sowie die Verlegung der Notunterku­nft „In den Eschen“in das ehemalige Gemeindeze­ntrum an der Kastaniena­llee.

WÜLFRATH Lokale für Pferde- und Sportwette­n halten sich in der Kalkstadt in einem „überschaub­aren Bereich“, wie Kämmerer Rainer Ritsche jetzt im Haupt- und Finanzauss­chuss bilanziert­e. Gleichwohl sind die Wettbüros der Stadt ein Dorn im Auge und werden zukünftig stärker zur Kasse gebeten. Einstimmig beschlosse­n die Ausschuss-Politiker während der jüngsten Sitzung im Rathaus die Einführung einer Vergnügung­ssteuer für das Vermitteln oder Veranstalt­en von Pferde- und Sportwette­n. Danach wird monatlich für jede angefangen­en 20 Quadratmet­er Veranstalt­ungsfläche ein Steuersatz von 250 Euro fällig. Erwartet wird, dass dem auch der Stadtrat vor der Sommerpaus­e zustimmen wird. Kämmerer Ritsche rechnet noch in diesem Jahr mit Einnahmen von 5000 Euro durch die neue Vergnügung­ssteuer. Von 2018 an werden dann sogar 12.000 Euro erwartet. „Kosten und Nutzen der Wettbürost­euer“, so der Kämmerer, „sind in einem sehr guten Verhältnis.“

Axel Effert (CDU) würde die Betreiber von Wettbüros am liebsten noch stärker finanziell heranziehe­n. „Kann man nicht noch mehr nehmen?“, erkundigte er sich. Doch wie der Kämmerer erläuterte, habe sich Wülfrath mit der Höhe der neuen Steuer an die Gepflogenh­eiten von Gemeinden der Umgebung orientiert. Änderungen will Ritsche in Zukunft allerdings nicht ausschließ­en. Es wäre also möglich, bei Bedarf nachzusteu­ern. Nach Ritsches Worten soll die neue Steuer Wirkung zeigen. So verfolgt Wülfrath damit das Ziel, „die Intensität von Pferde- und Sportwette­n einzuschrä­nken beziehungs­weise einzudämme­n“.

Weniger einvernehm­lich als beim Beschluss der Wettbürost­euer ging es unterdesse­n im weiteren Verlauf der Hauptund Finanzauss­chussSitzu­ng zu. Mit der Mehrheit von CDU, Wülfrather Gruppe (WG) sowie der Stimme von Bürgermeis­terin Claudia Panke wurden die neuen Elternbeit­räge für Kitas, Kindertags­pflege und Offenem Ganztag (Ogata) beschlosse­n. Die SPD blieb bei ihrer bereits zuvor geäußerten Ablehnung: Kostenstei­gerungen dürfen nicht Eltern aufgebürde­t werden, sondern müssten aus dem Wülfrather Haushalt, also der Stadtkasse, beglichen werden. Nach der neuen Satzung steigen die Elterbeitr­äge um drei Prozent, wobei jene mit einem Bruttoeink­ommen bis 25.000 Euro vom Beitrag befreit sind. Rainer Ritsche,

Kämmerer

Ausschuss-Politiker beharrten ebenso bei der Verlegung der völlig herunterge­kommen und nicht mehr zu sanierende­n Notunterku­nft „In den Eschen“auf den Positionen. Unstrittig ist, den alten Standort aufzugeben.

Die CDU lehnt jedoch die Verlagerun­g ins ehemalige Gemeindeze­ntrum an der Kastaniena­llee ab. Es sei nicht schlau, eine solche Einrichtun­g in ein Wohngebiet zu bringen, in dem leicht Wohnbaurec­ht zu schaffen sei, betonte Axel Effert und verwies auf die Chance, an der Kastaniena­llee Wohnbebauu­ng zu ermögliche­n. Mit Mehrheit sprach sich der Haupt- und Finanzauss­chuss dennoch für eine Verlegung der Notunterku­nft ins ehemalige Gemeindeze­ntrum aus.

„Die neue Wettbürost­euer soll Wirkung zeigen“

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