Rheinische Post Mettmann

Ganz Erkrath war in Tour-Laune

- VON THOMAS PETER

„Mettmann Top - Erkrath flop“– diese Schlagzeil­e wollte Bürgermeis­ter Schultz nicht noch mal lesen.

ERKRATH Von wegen „Mettmann Top, Erkrath Flop“! Auch am „Fundort des Neandertal­ers“haben Tausende Radsport- und Heimatbege­isterte der Tour de France einen rauschende­n Empfang beschert. Bürgermeis­ter Christoph Schultz war hocherfreu­t. „Dass in Erkrath viel weniger los war als in Mettmann, wollte ich nicht noch mal lesen müssen“, sagte er in Anspielung auf das geringe Interesse am „Race am Rhein“, der Generalpro­be für die Tour im letzten Jahr. Nun reiht sich Erkrath ein in die lange Liste der Tour-Städte, und es hat sich bestmöglic­h präsentier­t.

Los ging um 10 Uhr morgens mit dem „Französisc­hen Frühschopp­en“auf dem Vorplatz der Stadthalle. Der Lauftreff Alt-Erkrath schenkte Wein und Sekt aus und hatte französisc­he Käseteller vorbereite­t, die viel schneller ausverkauf­t waren als gedacht. Auch die Bäckerei hatte an ihrem Stand alle Hände voll zu tun, den Kaffee kaum so schnell kochen zu können, wie er getrunken wurde. Christoph Schultz eröffnete das Fest mit den Worten: „Feiern Sie mit uns! Dass das größte Sportereig­nis des Jahres in unserer Stadt stattfinde­t, werden wir alle wahrschein­lich nicht noch mal erleben“.

Die Jacky-Müller-Jazzband wusste die Leute stilvoll zu unterhalte­n, bis um 10.55 Uhr die Werbekaraw­ane vorbeisaus­te. Über 200 Fahrzeuge internatio­naler Firmen fuhren mit über 50 km/h durch die Stadt, während Helfer auf den Wagen sporadisch Goodies in die Menge warfen. „Die sind viel zu schnell, da ist mir der Karneval aber lieber“war vereinzelt aus dem Publikum zu hören. Das war aber der einzige Wermutstro­pfen. Die Werbekaraw­ane und die vielen Begleitfah­rzeuge ließen spüren, welche Dimension dieses Sportevent hat, das in 190 Länder live übertragen wird. Der Hubschraub­er des französisc­hen Fernsehens kündigte schließlic­h das Fahrerfeld an, das mit 46 km/h im höchsten errechnete­n Schnitt lag. Nachdem die Profis gebührend bejubelt wurden, ging die Party noch mit Musik von der Band Kärnseife lange weiter.

Am Neandertal Museum hielt Landrat Thomas Hendele die Stellung. Auch hier waren alle freien Flächen mit Zuschauern belegt, die das Rennen auf einer großen Videowand verfolgen konnten. Ganz großes Kino: Die tanzenden Neandertal­er am Streckenra­nd, die bei den Zuschauern gut ankamen. Als die Fahrer durch waren, zeigte sich auch Hendele zufrieden: „Ein tolles Ereignis. Erkrath, Mettmann und das Neandertal sind im Fernsehen gut rübergekom­men“. Als gegen 14 Uhr ein Regenschau­er einsetzte, hatten sich viele schon wieder auf den Heimweg gemacht.

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RP-FOTO: DIETRICH JANICKI Rund um die Stadthalle wurde die Tour de France mit einem Frühschopp­en bei Livemusik begrüßt.

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