Zwischen Atlantik und Weinreben
Boris Neisser ist Geschäftsführer der Destination Düsseldorf, die das Frankreichfest veranstaltet. Der Frankreichliebhaber und seine Familie haben seit zwölf Jahren ihren Zweitwohnsitz in der Nähe von Bordeaux. Ein Erlebnisbericht.
(lod) „Die Fahrt ist lang. Sie führt uns über Belgien, Paris und Tours rund 1100 Kilometer von Düsseldorf Richtung Südwesten. Nur Jean-Pierre auf der Rückbank scheint die zwölfstündige Autofahrt nichts anzuhaben: Das blaue, fast lebensgroße Schaf des niederrheinischen Künstlers Rainer Bonk schaut gelassen und beinahe lächelnd aus dem Fenster. Dann beginnt das große Glitzern. Die Sonne lässt das salzig-süße Wasser der Gironde funkeln, jener gigantischen, bis zu 15 Kilometern breiten Trichtermündung von Garonne und Dordogne. Und so langsam stellt sich auch bei uns ein Lächeln ein, denn wir wissen: Jetzt ist es nicht mehr weit bis Bordeaux.
Ab Herbst verbindet ein neuer Direktflug von Air France drei Mal wöchentlich Düsseldorf mit der Stadt im Südwesten Frankreichs, die die Franzosen liebevoll Port de la Lune (Hafen des Mondes) nennen, weil die Garonne Bordeaux wie eine Sichel umschließt. Warum es sich lohnt hierher zu kommen? Vom Glockenturm der Kathedrale St. André fällt der Blick auf die schöne, vom Klassizismus geprägte Altstadt mit ihren zahlreichen Straßencafés. Die Rue St. Catherine, die Straße der 1000 Boutiquen, lädt zum Shoppen ein und in der Cité du Vin versteckt sich ein Multimedia-Parcours zum Thema Wein, Anbau und Genuss. Auch der Atlantische Ozean ist nah: Die zerklüftete Côte de Beauté geht in ihrem Süden in eine Landschaft voller Pinienwälder und langer Sandstrände über.
Das flairreiche Seebad Arcachon ist in einer Stunde schnell erreicht und damit auch die Dune du Pilat, Europas größte Wanderdüne, mit ihren 60 Millionen Kubikmetern Sand.Der beliebte Badeort Lacanau empfängt jedes Jahr im August die besten Profisurfer der Welt. Und natürlich kommen auch all jene auf ihre Kosten, die beim Namen Bordeaux direkt an Wein denken: Das Weinbaugebiet von Bordeaux ist so weitläufig, dass es nicht nur eine, sondern gleich sechs Weinstraßen gibt: Médoc, Sau- ternes/Graves, Saint-Émilion, Blaye/Bourg und Bordeaux/ Entre-deux-Mers. Und die sechste? Die Stadt Bordeaux natürlich, das Tor zu den Weinbergen, eine eigenständige Weinstraße und ein optimaler Ausgangspunkt, um alle sechs zu erkunden.Für uns jedenfalls alles sehr gute Gründe, um den Südwesten Frankreichs zwischen Atlantik und Weinreben immer wieder neu zu entdecken.
Ab Oktober ist man mit dem neuen Direktflug in nur eineinhalb Stunden am Ziel Und vielleicht darf sich dann auch Jean-Pierre, das blaue Schaf vom Niederrhein, auf zahlreiche Besucher freuen!“