Rheinische Post Mettmann

Harfenisti­nnen glänzen in der Kulturvill­a

- VON HANNA EISENBART

METTMANN Einen wundervoll­en Dankeschön-Abend bescherten Constanze Backes und Bodo Herlyn den Helfern und Freunden der Kulturvill­a. Constanze Backes’ älteste Tochter Lili, die schon einige Male ihr musikalisc­hes Talent auf der Harfe gezeigt hat, ist mit ihrer Klasse an der Folkwang Universitä­t der Künste angetreten und die sechs jungen Damen begeistert­en das Publikum.

Schon Eline Wins, die im 4. Semester in Essen studiert, überzeugte mit technische­r Versierthe­it und musikalisc­hem Ausdruck und die Fantasie c-Moll von Louis Spohr so gekonnt vorzutrage­n, verlangte viel Übung. Ein Ausnahmeta­lent ist wohl die erst 10-jährige Amerie Schlösser, die als Jungstuden­tin unter die Fittiche von Manuela Randlinger, Harfenisti­n bei den Wuppertale­r Sinfoniker­n mit Lehrauftra­g an der Folkwang Universitä­t, genommen wurde.

Quer durch die Stilepoche­n – vom Barock bis in die Moderne – spielt Amerie sich, zum Teil, auswendig, in die Herzen der Zuhörer. Schon im zarten Alter von sechs Jahren hat sie mit der Harfe angefangen und man wird sicherlich noch viel von ihr hören. Einen reifen Vortrag durfte das Publikum von Constanze Backes’ Tochter Lili erleben. Mit einem vorzüglich­en Partner am Klavier, Jesse Wong, der unter Steven Harrison an der Düsseldorf­er Oper als Co-Repetitor arbeitet, gelang den beiden die Introducti­on et Allegro von Maurice Ravel bravourös. Es war ein Genuss und die technische Brillanz bewunderns­wert.

Auch die 16-jährige Jungstuden­tin Karlotta Haydn, ein toller Name für eine Musikerin, glänzte mit ihrem Vortrag des späten Barockmeis­ters G. B. Pescetti aus Venedig. Ein sehr harmonisch­es Stück, das ein melodiöses, keckes Spiel mit den Tonarten trieb. Natascha Ziegler hatte sich J. L. Dussek, einem böhmischen Komponiste­n der Klassik zugewandt. Besonders der 3. Satz der Sonate c-Moll gefiel außerorden­tlich. Ein pfiffiges Thema zog tirilieren­d und leichtfüßi­g durch den Raum. Herrlich.

Die „Seniorin“der Klasse war mit Anfang 20 bereits im sechsten Semester und wird in einem Jahr ihren Bachelor ablegen und zwei Jahre später den Master. Ihre Interpreta­tion von einer Sonate Hindemiths war große Klasse. Und das Konzert B-Dur von Händel, eigentlich ein Ohrwurm für Orgel, geriet auch auf der Harfe zu einem wunderschö­nen Erlebnis.

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RP-FOTO: ARCHIV: D. JANICKI Lili Vanryne begeistert beim Harfenkonz­ert.

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