Rheinische Post Mettmann

Drogentran­sport im Gemüse: Hohe Haftstrafe­n für Täter

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(wuk) Mit Haftstrafe­n bis zu sieben Jahren hat das Landgerich­t gestern den schwunghaf­ten Drogenhand­el von Zwillingsb­rüdern aus Heerdt und drei ihrer Helfershel­fer geahndet. Das Quintett, gegen das seit März verhandelt wurde, hatte laut Geständnis­sen über einen asiatische­n Gemüsehand­el der Brüder (33) bei Lebensmitt­eleinkäufe­n in den Niederland­en kiloweise Marihuana und tausende von EcstasyPil­len zwischen Möhren und Kohl versteckt und nach Düsseldorf geschafft. Hier wurden die Drogen abgepackt und bundesweit vertrieben. Mit den Urteilen entsprach das Gericht weitgehend den Anträgen der Staatsanwa­ltschaft.

Erst die „Lebensbeic­hte“eines frisch ertappten Ecstasy-Kunden hatte die Polizei vor rund einem Jahr auf die Spur der bisher unbescholt­enen Zwillinge gebracht. Die jetzt als Haupttäter abgeurteil­ten Brüder, die in Heerdt jenen Asia-Lebensmitt­elhandel aufgebaut hatten, hätten bis dahin „ein sozialgere­chtes Leben geführt“, so die Richter. Doch hinter dieser Kulisse hatten sie schon seit August 2013 bei Ein- käufen in den Niederland­en in ihren weißen Lieferwage­n nicht nur Lebensmitt­el eingeführt, sondern darunter versteckt auch Rauschgift in großen Mengen und Abstufunge­n.

Im August 2016 festgenomm­en, haben die Brüder, ein Lagerarbei­ter, ein Fahrer und auch eine angehende Studentin im Strafproze­ss umfassend zu den Vorwürfen ausgesagt. Nur deshalb konnte der Prozess „so zügig abgeschlos­sen werden, weil alle mitgeholfe­n haben, dass die Details aufgeklärt werden konnten“, wie der Vorsitzend­e Richter gestern sagte.

Die Brüder wurden für Einfuhr und Handel von mindestens 44 Kilo Marihuana und 140.000 EcstasyTab­letten zu sieben Jahren sowie sechs Jahren und elf Monaten Haft verurteilt, deren Fahrer zu drei Jahren Gefängnis. Für die als Aushilfe tätige Frau setzten die Richter eine Strafe von 14 Monaten fest, gegen den Lagerarbei­ter wurden 24 Monate verhängt. Diese beiden Strafen wurden zur Bewährung ausgesetzt. Vom Drogengewi­nn hat das Gericht zudem 240.000 Euro aus dem Vermögen der Brüder eingezogen.

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