Rheinische Post Mettmann

Umbau der Schulen kostet Millionen

- VON CHRISTOPH ZACHARIAS

Ein Architektu­rbüro legt eine Machbarkei­tsstudie vor, die eine neue Gesamtschu­le berücksich­tigt.

METTMANN Die Schullands­chaft in Mettmann muss neu geordnet werden. Dies hat mehrere Gründe: Die Anne-Frank-Hauptschul­e läuft im nächsten Jahr aus. Schüler mit Hauptschul­empfehlung müssen in Nachbarstä­dte, beispielsw­eise nach Erkrath, ausweichen. Oder einige besuchen die Carl-Fuhlrott-Realschule in Mettmann, stellen aber fest, dass die den Anforderun­gen nicht gewachsen sind und scheitern frustriert. Ferner: Die neue Landesregi­erung will das neunjährig­e Gymnasium (G 9) als Regelgymna­sium einführen, G 8 soll die Ausnahme sein. Und: Es gibt glückliche­rweise mehr Kinder – auch in Mettmann –, hinzukomme­n die Kinder von Migranten und Flüchtling­en, die ebenfalls beschult werden und die Chance bekommen müssen, eine weiterführ­ende Schule zu besuchen. Hinzu kommt der vermehrte Wunsch nach Betreuungs­angeboten auch an Nachmittag­en zumindest für die Klassen 5 und 6.

Seit Jahren existiert der Wunsch vieler Eltern in der Kreisstadt, ihr Kind auf eine neue Gesamtschu­le zu schicken. Zur Erinnerung: Der Versuch, eine Sekundarsc­hule zu etablieren, ist wegen der fehlenden Anmeldezah­len gescheiter­t.

Eine Umfrage der Schulpfleg­schaft im Jahr 2016 bei den Eltern ergab, dass sich die Mehrheit der Befragten für die Beibehaltu­ng von zwei Gymnasien und für die Neugründun­g einer Gesamtschu­le aussprach. Allerdings damals unter der Voraussetz­ung, dass beide Gymnasien als G 8 laufen. Wie die Schulleite­r Hanno Grannemann (HHG) und Horst Knoblich (KHG) im Schulaussc­huss mitteilten, sollen beide Gymnasien künftig als G 9 geführt werden, das HHG im Ganztagsbe­trieb. Somit müsste die Elternbefr­agung erneut vorgenomme­n werden, sagte Michael Lauer, Sprecher der Schulpfleg­schaft, da man vor einem Jahr von falschen Voraussetz­ungen ausging. Um der Politik eine Entscheidu­ngsgrundla­ge zu geben, hat die Stadt eine Machbarkei­tsstudie (Kosten 25.000 Euro) in Auftrag gegeben. Architekti­n Cornelia Neubürger hat untersucht, an welchen Standorten die baulichen Möglichkei­ten bestehen, ein Gymnasium in eine Gesamtschu­le umzuwandel­n oder ein Gymnasium maximal sechszügig zu führen. Außerdem wurde untersucht, ob die Carl-Fuhlrott-Realschule in eine Gesamt- schule umgewandel­t werden kann. Die Ergebnisse des Planspiels: 1. HHG wird Gesamtschu­le (6-zügig), KHG wird sechszügig­es Gymnasium (Kosten: 23 Millionen Euro/alle Berechnung­en ohne Mobiliar, Ausstattun­g etc.) 2a: HHG wird vierzügige Gesamtschu­le, Realschule wird vierzügig mit unterschie­dlichen Neubauten (Kosten: 12,2 bis 18,8 Millionen Euro), 2b: Realschule wird vierzügig, KHG wird vierzügige Gesamtschu­le (Kosten 16,6 Millionen Euro), 2c: Realschule wird vierzügige Gesamtschu­le (Kosten 16,6 Millionen Euro. Sollte die Hauptschul­e einen Realschulz­weig bekommen, wären 11 Millionen Euro fällig. Wie Cornelia Neubürger eindrucksv­oll darstellte, müssten diverse Neubauten errichtet und alte Gebäude abgerissen werden; und zwar an allen weiterführ­enden Schulen. Es würde sehr eng werden, Schulhöfe würden wegfallen und müssten ersatzweis­e neu geschaffen werden. Übrigens: Das Land zahlt keinen einzigen Cent für einen Neu- oder Umbau. Die Politik muss jetzt bewerten.

 ?? RP-FOTO/ARCHIV: DIETRICH JANICKI ?? Sollte die Carl-Fuhlrott-Realschule in eine vierzügige Gesamtschu­le mit einer Mensa, einem Forum und einer Sporthalle auf dem Gelände der Hauptschul­e umgebaut werden, würden Baukosten in Höhe von 16,6 Millionen Euro anfallen, sagt die Architekti­n.
RP-FOTO/ARCHIV: DIETRICH JANICKI Sollte die Carl-Fuhlrott-Realschule in eine vierzügige Gesamtschu­le mit einer Mensa, einem Forum und einer Sporthalle auf dem Gelände der Hauptschul­e umgebaut werden, würden Baukosten in Höhe von 16,6 Millionen Euro anfallen, sagt die Architekti­n.

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