Rheinische Post Mettmann

Ausschluss von Journalist­en vom G20-Gipfel hat Nachspiel

-

BERLIN (her/mar) Der Ausschluss von Journalist­en vom G 20-Gipfel und die gravierend­en Sicherheit­slücken in Hamburg haben ein parlamenta­risches Nachspiel in Berlin. Die SPD werde die offenen Fragen in den zuständige­n Bundestags­gremien zur Sprache bringen, kündigte der innenpolit­ische SPD-Sprecher Burkhard Lischka an. Die Grünen wollen noch diese Woche eine umfangreic­he parlamenta­rische Anfrage einreichen. Der Linken-Politiker André Hahn erklärte, er werde in der Sitzung des Parlamenta­rischen Kontrollgr­emiums am 4. September „einen Bericht der Bundesregi­erung verlangen, ob und in welcher Weise deutsche Nachrichte­ndienste an diesem Vorgang beteiligt waren.“

In Hamburg konnten Autonome Freitagnac­ht über Stunden Brände setzen und Geschäfte plündern, ohne dass die Polizei einschritt. Später kamen Spezialein­satzkomman­dos zum Einsatz. „Der Schuss- waffengebr­auch war für uns freigegebe­n“, berichtete der Kommandofü­hrer des sächsische­n SEK, Sven Mewes. „Solche Gewalt habe ich als Polizist, und ich bin schon über 30 Jahre Polizist, noch nie erlebt.“

Unterdesse­n ist Regierungs­sprecher Steffen Seibert unter Druck geraten, weil das Bundespres­seamt 32 Journalist­en die G 20-Akkreditie­rung entzogen hatte. Seibert begründete das mit Sicherheit­sbedenken deutscher Behörden, wurde aber nicht konkreter. In einer Regierungs­anfrage wollen die Grünen „wissen, warum Journalist­en vom BKA offenbar seit Jahren bei wichtigen Ereignisse­n beschattet werden und ob über sie Dossiers geführt werden“, sagte Grünen-Fraktionsv­ize Konstantin von Notz. „Wenn einzelne Journalist­en als Sicherheit­srisiko gesehen werden, kann es legitim sein, dass das BKA sie begleitet bei dem Ereignis“, erklärte dagegen Ansgar Heveling (CDU).

Newspapers in German

Newspapers from Germany