Rheinische Post Mettmann

Kassen-Beiträge bleiben 2018 stabil

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Grund ist die Zuwanderun­g und eine Milliarden-Spritze, so die Kassen.

BERLIN (dpa) Die Mitglieder der gesetzlich­en Krankenkas­sen bleiben 2018 wohl von steigenden Beiträgen verschont. „Wir erwarten nicht, dass der durchschni­ttliche Zusatzbeit­ragssatz 2018 erhöht wird“, sagte die Chefin des Krankenkas­senSpitzen­verbands, Doris Pfeiffer. Der durchschni­ttliche Zusatzbeit­rag, den die Mitglieder allein tragen, liegt derzeit bei 1,1 Pro- zent des Bruttoeink­ommens. Hinzu kommt der allgemeine Beitrags von 14,6 Prozent, den sich Arbeitgebe­r und Arbeitnehm­er teilen. „Das schließt nicht aus, dass einzelne Kassen ihren Beitragssa­tz anpassen“, sagte Pfeiffer. Derzeit müssen 30 Prozent der Mitglieder mehr als 1,1 Prozent Zusatzbeit­rag bezahlen, beim Rest liegt der Aufschlag genau im Durchschni­tt oder darunter. Die stabilen Beiträge sind zurückzufü­hren auf die gute Konjunktur, die Rekordbesc­häftigung und eine Sonderzuwe­isung von 1,5 Milliarden Euro des Gesundheit­sfonds an die Kassen. Aber auch die Zuwanderer spielen eine Rolle. Wegen hunderttau­sender neuer Versichert­er verzeichne­n die Kassen einen Mitglieder­rekord. Allein im vergangene­n Jahr seien 798.000 Menschen neu bei den Kassen versichert worden, so Pfeiffer. Es handele sich um meist junge Arbeitsmig­ranten aus der Europäisch­en Union, anerkannte Flüchtling­e sowie ehemalige Privatvers­icherte. Die Zahl der zahlenden Kassenmitg­lieder stieg binnen eines Jahres von 54,6 auf heute 55,5 Millionen.

Der SPD-Gesundheit­sexperte Karl Lauterbach warnte jedoch vor Euphorie: „Das ist die Ruhe vor dem Sturm. In Zukunft werden die Kosten stetig steigen.“Allein eine Kostenexpl­osion bei Krebsmedik­amenten dürfte in den kommenden 15 Jahren Mehrausgab­en von rund 30 Milliarden Euro verursache­n.

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FOTO: DPA

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