Mettmann ist attraktiv für Länderspiele
Vertreter des Deutschen Hockey-Bundes sind von der Anlage „Auf dem Pfennig“beeindruckt. Vielleicht kommt bald auch das A-Team.
METTMANN Es war einer der Höhepunkte in der Vereinsgeschichte der Hockeyabteilung des Mettrmanner THC. Drei Tage stand das HockeyStadion „Auf dem Pfennig“im Mittelpunkt eines gemeinsamen Trainingslagers der weiblichen und männlichen U18-Nationalmannschaften der Niederlande und der Bundesrepublik Deutschland. Neben den Trainingseinheiten gab es verschiedene Länderspiele der beiden Erzrivalen. Sowohl Deutschland als auch die Niederlande gehören im Hockey zu den weltbesten Nationen. Das gilt nicht nur für die A-Nationalmannschaften, sondern auch für die Junioren-Teams.
„Wir waren natürlich stolz, dass der Deutsche Hockeybund die Länderspiele nach Mettmann vergeben hatte. Ich glaube, wir haben uns als gute Gastgeber gezeigt“, sagte Ulrike Illenseer, die zusammen mit Anika Sitzmann als Jugendwart für die Hockey-Junioren des MTHC verantwortlich ist. „Es waren an einem dieser Tage auch Vertreter des Deutschen Hockeybundes bei den Junioren-Länderspielen. Die zeigten sich beeindruckt von unserem schönen Sport-Zentrum und der damit verbundenen Infrastruktur“, berichtet Illenseer. „Die Funktionäre machten deutlich, dass sie sich gut vorstellen können, dass in Mettmann demnächst auch Länderspiele der U 21-Teams und der A-Nationalmannschaften ausgetragen werden können.“
Für Ulrike Illenseer und Pressesprecher Andreas Konrad war wichtig, dass die Mitglieder der Jugendabteilung die Spiele verfolgten und Hockey auf hohem Niveau sahen. „Highlight für unsere Jugendlichen und Kinder war es, dass die deut- schen U 18-Spielerinnen eine Trainingseinheit mit ihnen zusammen durchführten. Für unseren Nachwuchs sicherlich ein unvergessener Tag“, erklärt Konrad. Die Mettmanner Jugendlichen waren auch im Spielbetrieb ihrer Vorbilder eingebunden, denn sie betätigten sich als Einlaufkinder oder als Balljungen.
Bei den gut besuchten Länderspielen zeigten sich bei der weiblichen U 18 die Niederländerinnen deutlich überlegen. So gewannen sie die erste Partie klar mit 9:0 gegen den deutschen Nachwuchs. Einen Tag später wiesen die spielerisch reiferen Holländerinnen die deutschen Spielerinnen erneut in die Schranken, siegten diesmal aber lediglich mit 6:1. „Die Niederlande sind bei den weiblichen Junioren den deutschen Spielerinnen traditionsgemäß zumeist überlegen. Spä- ter bei den Frauen-Teams gleicht sich das Niveau wieder an und beide National-Mannschaften gehören zur Weltspitze“, erläutert Illenseer, die die Szene sehr gut kennt. „In den Niederlanden ist Hockey einer der wichtigsten und medienträchtigsten Sportarten. Da gibt es Leis- tungszentren mit 14 Hockey-Rasenplätzen. Das sind Bedingungen, von denen wir in Deutschland nur träumen können.“
Im Gegensatz zu den weiblichen Junioren war das Leistungsgefälle bei der männlichen U 18 ausgeglichen. Die erste Begegnung gewann der deutsche Hockey-Nachwuchs mit 2:1, während sich die Niederlande einen Tag später bei strömenden Regen mit 3:1 gegen die deutschen Talente durchsetzten. Es waren beides sehr spannende Länderspiele, bei denen deutlich wurde, dass hier zwei Teams aufeinandertrafen, die im Juniorenbereich zur Weltspitze gehören. „Das war klasse Hockey, was wir bei der männlichen U 18 gesehen haben. Das hat Niveau der 1. Bundesliga der Herren“, urteilte MTHC-Hockey-Urgestein Volkhard Nolte, der früher zusammen mit Hans-B. Adams das international bekannte Hockey-Turnier des damaligen THC Mettmann, den legendären „Cup der Meister“, organisierte. Im überzeugend aufgetretenen deutschen Junioren-Team spielte dann auch der Nachwuchs aus den Hockey-Hochburgen Neuss, Köln, München und Berlin.
Während der drei Tage am Sportzentrum fand zugleich eine Tagung des deutschen SchiedsrichterNachwuchses statt. Die talentiertesten deutschen Schiedsrichter, die bei den Junioren-Länderspielen als Unparteiische eingesetzt wurden, waren von der Anlage und der Organisation durch den MTHC beeindruckt. „Die drei Tage in Mettmann haben bei mir Eindruck hinterlassen. Ich bin ja des Öfteren auf solchen Tagungen und Lehrgängen. Das hier in Mettmann war schon etwas Besonderes“, sagte Roman Schönemann, der aus Köthen in Sachsen-Anhalt anreiste.