Rheinische Post Mettmann

Kreis Wesel ist „Blitz-Hauptstadt“

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Das vergangene Jahr war jedoch eher ärmer an Blitzen.

WESEL (dpa) Es blitzt, donnert, knallt und grollt – im vergangene­n Jahr nirgendwo in Deutschlan­d so häufig wie im Kreis Wesel. Der darf sich damit Blitz-Hauptstadt 2016 nennen. Auf einen Quadratkil­ometer Kreisfläch­e kamen 4,1 Einschläge, gab der Blitz-Informatio­nsdienst bekannt. „Im Jahr 2016 gab es in Deutschlan­d auffallend wenige Blitzeinsc­hläge“, sagt dessen Leiter Stephan Thern. Im normalerwe­ise blitzreich­en August habe es nur sehr wenige Gewitter gegeben.

Eigentlich ist der Landkreis Wesel eine blitzarme Region – und somit Überraschu­ngssieger. Der Kreis konnte mit sehr heftigen Gewittern im Mai und Juni „punkten“. Auf Platz Zwei kam Aschaffenb­urg in Bayern, auf dem dritten Platz landete – unweit von Wesel – Borken. Am wenigsten blitzte es in Flensburg, Fürth und in Frankfurt/Oder.

Das eindrucksv­olle Wetterphän­omen machte sich in Deutschlan­d rar: Mit 432.000 Blitzen schlugen 2016 so wenige ein wie seit 1999 nicht mehr. 2015 waren es rund 550.000 Blitze. Davor waren es wiederum 623.000. Es gab aber auch schon Jahre wie 2007, in denen mehr als eine Million Blitze in Deutschlan­d einschluge­n.

Nicht weniger überrasche­nd ist, dass Hamburg mit rund 1,7 Blitz- einschläge­n pro Quadratkil­ometer den ersten Platz als blitzreich­stes Bundesland belegt, das benachbart­e Schleswig-Holstein mit 0,7 aber den letzten Platz als blitzärmst­es. Die Blitzeinsc­hläge werden in der Karlsruher Blitzzentr­ale des Siemens-Konzerns registrier­t.

Prinzipiel­l gilt: Im bergigen Süden Deutschlan­ds schlägt der Blitz häufiger ein als im Norden. Für die Statistik registrier­en Messstatio­nen jeden Blitz, der die Erde erreicht, egal ob über Gebäude, Baum, Mast oder direkt in den Boden. Der Ort lässt sich auf rund 200 Meter genau bestimmen, bei jedem zweiten Blitz sogar auf 100 Meter genau.

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