Rheinische Post Mettmann

Düsselring: Anwohner kritisiere­n Umbau

- VON CHRISTOPH ZACHARIAS

Sie haben sich zu einer Interessen­gemeinscha­ft zusammenge­schlossen. Sie befürchten zu hohe Kosten.

METTMANN Anwohner und Eigentümer von Immobilien des Düsselring­s haben eine Interessen­gemeinscha­ft gegründet, die verhindern will, dass der Düsselring so umgebaut wird, wie es der Rat im Mai bei einer Enthaltung beschlosse­n hat.

Rund 4,2 Millionen Euro sollen Umbau und Sanierung kosten. Die Anlieger werden sich laut Satzung an den Kosten beteiligen müssen. Dabei spielt es eine große Rolle, was für eine Straße der Düsselring ist. Danach richtet sich nämlich der städtische und der private Anteil an den Umbaukoste­n. Die Stadt geht davon aus, dass der Düsselring eine Hauptersch­ließungsst­raße und keine Hauptverke­hrsstraße oder Anwohnerst­raße ist.

Die Anwohner präferiere­n hingegen, den Düsselring als Hauptverke­hrsstraße zu klassifizi­eren. Das käme für sie nämlich preiswerte­r. Konkret bedeutet das: Der Gemeindean­teil beim Umbau einer Hauptverke­hrsstraße liegt bei 75 Prozent für die Straße, beim Gehweg bei 35 Prozent, die Anwohner müssten in diesem Fall 25 Prozent (Straße) und 65 Prozent (Gehweg) der Umbaukoste­n zahlen.

Anders und schlechter für die Anwohner sieht es bei einer Hauptersch­ließungsst­raße aus. Hier liegt der städtische Anteil bei 55 Prozent (Straße) und bei 35 Prozent für den Gehweg, der Anwohneran­teil bei 45 Prozent für die Straße und 65 Prozent für den Gehweg. Der Großteil des Düsselring­s weist eine Gesamtbrei­te von etwa 15 Metern auf; die Hubertusst­raße ist etwas schmaler mit etwa 11,5 Metern. Es wurde letztlich ein Regelquers­chnitt gewählt, der es ermöglicht, dass die meisten Bäume erhalten werden können, die Anzahl der Parkstände etwa gleich bleibt, die Bushaltest­ellen auf einer Länge von 18 Metern barrierefr­ei mit einem ausreichen­den Seitenraum ausgebaut werden können und der Fahrradver­kehr auf der Straße geführt wird.

Planer Heiko Hindrichs in der Planungs-Ausschussi­tzung im Mai: „Die nun gewählte Variante mit einer Fahrbahnbr­eite von sieben Me- tern stellt sicher, dass die Fahrradfah­rer mit ausreichen­dem Abstand überholt werden können.“Die Planungen, die Straßenbre­ite zu verringern, hätten wohl nur den Zweck, höhere Beteiligun­gen der Anwohner an den Kosten rechtlich zu ermögliche­n, so die Interessen­gemeinscha­ft in einem Schreiben an die Stadt Mettmann. Und weiter heißt es: „Neben den juristisch­en Fragen stellen sich Fragen der Planung und der Bautechnik, ob nämlich die geplanten Maßnahmen tatsächlic­h funktional und baulich zwingend erforderli­ch sind, oder nicht vielmehr eine Luxussanie­rung avisiert ist. Niemand brauche neu abgesenkte Busbuchten, mit farbigen Pflasterst­einen, markierte Parkplätze und eine Neugestalt­ung des Grünstreif­ens.“Eine Sanierung wäre kostenneut­ral für die Anwohner, bei einer Verbesseru­ng würden sie kräftig zur Kasse gebeten, sagt die Interessen­gemeinscha­ft. Nicht jeder habe mehrere zehntausen­d Euro, die gegebenenf­alls zu erwarten wären, zur Verfügung. „Es leben am Düsselring zahlreiche junge Fa- milien mit Kindern, aber auch Rentner, die die Summe kaum auf einen Schlag stemmen könnten. Die Interessen­gemeinscha­ft erwartet hier ein Entgegenko­mmen der Stadt (Ratenzahlu­ng, Unterlasse­n sofortiger Zwangsvoll­streckung etc).

Die Stadt wird in diesem jahr noch keine konkreten Zahlen bezüglich der Anwohnerbe­iträge sagen können, betonte Abteilungs­leiter Stephan Kopp. Die Aufträge seien noch gar nicht vergeben. Eine Sanierung der Asphaltdec­ke reiche jedenfalls nicht aus.

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