Müll neben Tonnen lockt Ratten an
An der Immermannstraße in der Sandheide sind die Mieter offenbar nicht in der Lage, den Müll in die dafür vorgesehenen Behälter zu werfen. Statt dessen stapelt sich der Abfall rund um die Container.
ERKRATH In den vergangenen Monaten ist der Stadtteil Sandheide in die Schlagzeilen geraten, weil dort immer wieder Müll-Container angezündet worden sind. Zwischenzeitlich hatte die Polizei einige Jugendliche gefasst, die Brandserie ging aber weiter. Ebenfalls für brauche man einen Chip, um die entsprechende Tonne öffnen zu können. Seit für das Öffnen der Mülltonnen Chips nötig sind, habe sich die Situation deutlich verschlechtert.
Die Stadtverwaltung ist seit Wochen über die Müll-Problematik im Bild. Abfall-Beraterin Helga Willmes-Sternberg hat ein Gespräch mit der Hausverwaltung, der GrandCity-Property geführt. Der Eigentümer wird den Müllplatz vor dem Haus erweitern und den Mietern weitere Mülltonnen zur Verfügung stellen. Darüber hinaus wurde jeder Mieter persönlich angeschrieben, der keinen oder selten Müll einwerfe, und es werde auf die Möglichkeit der Mülltrennung hingewiesen. Of- fenbar kann man anhand der ChipNutzung verfolgen, wer und wie oft Müll in die Tonnen einwirft.
Allerdings, und das machte die Verwaltung auch noch mal im Rat deutlich, sind der Stadt die Hände gebunden. Der Müll-Abladeplatz liegt auf privatem Grund, das Ordnungsamt kann dort nicht ohne weiteres Bußgelder verhängen. Gegen „individuelles Fehlverhalten der Mieter“habe man als Stadt keine Handhabe.
Die Stadt weiß aber auch, dass das Problem mit den draußen herumliegenden Mülltüten vor allem an Sonn- und Feiertagen auftritt. An diesen Tagen ist der von Grand City angeforderte Reinigungsdienst nämlich nicht im Einsatz. Peter Ur- ban möchte die Sache aber nicht auf sich beruhen lassen. Erst vor wenigen Monaten habe man neue Richtlinien zur Bekämpfung von Ratten verabschiedet. Seit Januar findet in allen Städten des Kreises eine „systematische und präventive“Rattenbekämpfung statt. Hierzu wird zunächst jeder zweite Einstieg von Misch- und Abwasserkanälen mit Ködern belegt. Die Kanäle gelten als „sicheres und warmes Wohnzimmer“der Ratten. Peter Urban fragt sich allerdings, warum man Ratten in Kanälen bekämpfe, wenn sie an den Mülltonnen genug Nahrung finden. Bürgermeister Christoph Schultz sagte, die Verwaltung werde das Thema weiter verfolgen und im nächsten Ausschuss berichten.
Keine neue Gesamtschule
In Erkrath wird seit mehr als 25 Jahren über eine Gesamtschule diskutiert. Das Ergebnis ist dasselbe: Es wird keine neue Gesamtschule geben. Der Rat hat sich in dieser Woche klar dagegen ausgesprochen. Das hat Gründe: Laut Schulgesetz des Landes muss eine Gesamtschule mindestens vierzügig sein. Um eine Gesamtschule einrichten zu können, müssen sich in den kommenden fünf Jahren mindestens 100 Kinder pro Jahr anmelden. Eine neue Gesamtschule in Erkrath ist nur möglich, wenn mindestens zwei andere Schulen in Erkrath auslaufen. Ein bestehendes Gymnasium und eine Realschule – ob in Hochdahl oder Alt-Erkrath – für eine Gesamtschule zu opfern, dafür finden sich im Rat keine Mehrheiten. Zumal Politik und Verwaltung befürchten, dass eine neue Gesamtschule sogar auf die Kosten von drei bis vier bestehenden Schulen gehen könnte. In anderen Städten ist das viel einfacher. Eine auslaufende Hauptschule zu einer Gesamtschule zu machen, ist kein Kunststück. Erkrath hat das Problem, dass die Stadt mit Hochdahl, Alt-Erkrath und Unterfeldhaus aus drei völlig verschiedenen und auch räumlich klar voneinander getrennten Stadtteilen besteht. Dazu kommt: Die Gymnasien werden wieder auf neun Jahre Schulzeit umstellen. Da stellt sich doch die Frage: Ist eine Gesamtschule überhaupt noch attraktiv?