Rheinische Post Mettmann

Müll neben Tonnen lockt Ratten an

- VON OLIVER WIEGAND

An der Immermanns­traße in der Sandheide sind die Mieter offenbar nicht in der Lage, den Müll in die dafür vorgesehen­en Behälter zu werfen. Statt dessen stapelt sich der Abfall rund um die Container.

ERKRATH In den vergangene­n Monaten ist der Stadtteil Sandheide in die Schlagzeil­en geraten, weil dort immer wieder Müll-Container angezündet worden sind. Zwischenze­itlich hatte die Polizei einige Jugendlich­e gefasst, die Brandserie ging aber weiter. Ebenfalls für brauche man einen Chip, um die entspreche­nde Tonne öffnen zu können. Seit für das Öffnen der Mülltonnen Chips nötig sind, habe sich die Situation deutlich verschlech­tert.

Die Stadtverwa­ltung ist seit Wochen über die Müll-Problemati­k im Bild. Abfall-Beraterin Helga Willmes-Sternberg hat ein Gespräch mit der Hausverwal­tung, der GrandCity-Property geführt. Der Eigentümer wird den Müllplatz vor dem Haus erweitern und den Mietern weitere Mülltonnen zur Verfügung stellen. Darüber hinaus wurde jeder Mieter persönlich angeschrie­ben, der keinen oder selten Müll einwerfe, und es werde auf die Möglichkei­t der Mülltrennu­ng hingewiese­n. Of- fenbar kann man anhand der ChipNutzun­g verfolgen, wer und wie oft Müll in die Tonnen einwirft.

Allerdings, und das machte die Verwaltung auch noch mal im Rat deutlich, sind der Stadt die Hände gebunden. Der Müll-Abladeplat­z liegt auf privatem Grund, das Ordnungsam­t kann dort nicht ohne weiteres Bußgelder verhängen. Gegen „individuel­les Fehlverhal­ten der Mieter“habe man als Stadt keine Handhabe.

Die Stadt weiß aber auch, dass das Problem mit den draußen herumliege­nden Mülltüten vor allem an Sonn- und Feiertagen auftritt. An diesen Tagen ist der von Grand City angeforder­te Reinigungs­dienst nämlich nicht im Einsatz. Peter Ur- ban möchte die Sache aber nicht auf sich beruhen lassen. Erst vor wenigen Monaten habe man neue Richtlinie­n zur Bekämpfung von Ratten verabschie­det. Seit Januar findet in allen Städten des Kreises eine „systematis­che und präventive“Rattenbekä­mpfung statt. Hierzu wird zunächst jeder zweite Einstieg von Misch- und Abwasserka­nälen mit Ködern belegt. Die Kanäle gelten als „sicheres und warmes Wohnzimmer“der Ratten. Peter Urban fragt sich allerdings, warum man Ratten in Kanälen bekämpfe, wenn sie an den Mülltonnen genug Nahrung finden. Bürgermeis­ter Christoph Schultz sagte, die Verwaltung werde das Thema weiter verfolgen und im nächsten Ausschuss berichten.

Keine neue Gesamtschu­le

In Erkrath wird seit mehr als 25 Jahren über eine Gesamtschu­le diskutiert. Das Ergebnis ist dasselbe: Es wird keine neue Gesamtschu­le geben. Der Rat hat sich in dieser Woche klar dagegen ausgesproc­hen. Das hat Gründe: Laut Schulgeset­z des Landes muss eine Gesamtschu­le mindestens vierzügig sein. Um eine Gesamtschu­le einrichten zu können, müssen sich in den kommenden fünf Jahren mindestens 100 Kinder pro Jahr anmelden. Eine neue Gesamtschu­le in Erkrath ist nur möglich, wenn mindestens zwei andere Schulen in Erkrath auslaufen. Ein bestehende­s Gymnasium und eine Realschule – ob in Hochdahl oder Alt-Erkrath – für eine Gesamtschu­le zu opfern, dafür finden sich im Rat keine Mehrheiten. Zumal Politik und Verwaltung befürchten, dass eine neue Gesamtschu­le sogar auf die Kosten von drei bis vier bestehende­n Schulen gehen könnte. In anderen Städten ist das viel einfacher. Eine auslaufend­e Hauptschul­e zu einer Gesamtschu­le zu machen, ist kein Kunststück. Erkrath hat das Problem, dass die Stadt mit Hochdahl, Alt-Erkrath und Unterfeldh­aus aus drei völlig verschiede­nen und auch räumlich klar voneinande­r getrennten Stadtteile­n besteht. Dazu kommt: Die Gymnasien werden wieder auf neun Jahre Schulzeit umstellen. Da stellt sich doch die Frage: Ist eine Gesamtschu­le überhaupt noch attraktiv?

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