Rheinische Post Mettmann

Messe trennt sich von Mode-Tochter

- VON NICOLE LANGE

Die Messe Düsseldorf verkauft ihre Anteile am Modemessen-Veranstalt­er Igedo Company an deren anderen Gesellscha­fter Philipp Kronen. Im Gegenzug übernimmt sie von ihm die Moskauer Mode-Veranstalt­ung CPM.

Der Düsseldorf­er Modemessen­Veranstalt­er Igedo Company gehört ab 1. Oktober vollständi­g dem bisherigen Minderheit­s-Gesellscha­fter und Geschäftsf­ührer Philipp Kronen. Die Messe Düsseldorf verkauft ihm ihren knapp 95-prozentige­n Anteil und trennt sich damit komplett von der Tochterges­ellschaft. Im Gegenzug überträgt die Igedo der Messe Düsseldorf ihre große Mode-Veranstalt­ung für den osteuropäi­schen Raum, die CPM (Collection Première Moscow). Die Igedo veranstalt­ete früher die große Düsseldorf­er Modemesse CPD in den Messehalle­n, heute richtet sie die deutlich kleinere Mode-Orderplatt­form „Gallery“aus.

„Wir haben in Düsseldorf fast nichts mehr gemeinsam gemacht, und die Igedo ist inzwischen ja auch von unserem Gelände weggezogen“, erklärte Messe-Düsseldorf­Chef Werner M. Dornscheid­t. Es sei daher ein sinnvoller Schritt, das Mode-Thema neu zu ordnen. „Mit dem Verkauf der Anteile an Herrn Kronen wissen wir um die Fortsetzun­g der tollen und langjährig­en Tradition von Modemessen am Standort Düsseldorf.“Philipp Kronen sagte, er freue sich einerseits, dass die Igedo nun wieder „zu 100 Prozent ein Familienun­ternehmen“werde. Die Messe Düsseldorf bezeichnet­e er aber als einen großartige­n Partner, mit dem er auch weiterhin eng zusammenar­beiten werde.

Die Messe Düsseldorf hielt seit vielen Jahrzehnte­n wachsende Anteile an der 1949 gegründete­n Igedo (steht für: Interessen­gemeinscha­ft Damenoberb­ekleidung) Company. 1982 übernahm Manfred Kronen von seinem Vater Willi das Unternehme­n und führte dann die Modemesse CPD ein, die in den folgenden Jahren zu einer der erfolgreic­hsten Modemessen weltweit wuchs. Das blieb sie über Jahre – doch mit den sich wandelnden Ansprüchen der Kunden wie der Händler wurde das sterile Umfeld der Messe Düsseldorf immer weniger interessan­t für die Aussteller. Die Besucher blieben weg, 2012 fand die CPD in ihrer alten Form das letzte Mal statt. Die Igedo stellte sich danach neu auf, testete an verschiede

nen Standor- ten das deutlich kleinere Modemessen-Format „Gallery“und zog mit dieser schließlic­h aufs Areal Böhler an der Stadtgrenz­e zu Meerbusch. Dort findet sie nun zweimal im Jahr statt. Und: Nachdem sich die Messe Düsseldorf von der zuletzt schwächeln­den Schuhmesse GDS verabschie­det hat, veranstalt­et die Igedo zudem künftig auch die Nachfolge-Veranstalt­ung „Gallery Shoes“. Sie findet erstmals vom 27. bis 29. August statt.

Dagegen wird die Igedo künftig nicht mehr die Moskauer Modemesse CPM veranstalt­en: Diese hat sie der russischen Tochterges­ellschaft der

Messe Düsseldorf im Gegenzug für die Anteile überlassen. Die größte Modemesse im osteuropäi­schen Raum hatten Messe und Igedo seit 2003 gemeinsam veranstalt­et – auch künftig werde die Igedo bei der Organisati­on noch eingebunde­n sein, hieß es. Der Chef der Messe Düsseldorf Moskau, Thomas Stenzel, sagte, es sei angesichts der intensiven Entwicklun­g des Marktes richtig, die CPM offiziell als russische Veranstalt­ung zu etablieren.

Philipp Kronen, Neffe des früheren Igedo-Eigentümer­s Manfred Kronen, ist unterdesse­n mit den Vorbereitu­ngen für die nächsten Mode-Ordertage beschäftig­t. Sie finden am kommenden Wochenende statt, die „Gallery“auf dem Böhler-Areal geht vom 22. bis 24. Juli. Etwa 800 Aussteller werden dort ihre Kollektion­en präsentier­en.

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