Rheinische Post Mettmann

Wechsel an der Spitze der Gerresheim­er AG

- VON THORSTEN BREITKOPF

Auf den Gladbacher Uwe Röhrhoff folgt der Ex-BASF-Manager Christian Fischer.

Die Düsseldorf­er Wirtschaft­slandschaf­t wird um einen ausgewiese­nen Sprecher des rheinische­n Akzents ärmer. Der Vorstandsv­orsitzende des Verpackung­sherstelle­rs Gerresheim­er AG, Uwe Röhrhoff, verlässt das Unternehme­n. Röhrhoff ist verwurzelt­er Mönchengla­dbacher – und wie viele aus dieser Stadt hat er eine Neigung dazu, die Buchstaben „ch“ganz einfach als „sch“auszusprec­hen. Das kann in manchen Branchen gar nicht groß auffallen, bei der Gerresheim­er AG aber schon. Denn neben Ampullen und Medikament­enverpacku­ngen aus Glas und Plastik stellt Gerresheim­er auch Fläschchen her, die Röhrhoff aber bei jeder Hauptversa­mmlung oder Bilanzpräs­entation als „Fläsch-Schen“vorstellte, zur Freude der anwesenden Wirtschaft­sjournalis­ten, denen es zum Sport wurde, möglichst solche Fragen zu stellen, die von dem Rheinlände­r Röhrhoff mit einer „FläschSche­n“-Antwort klargestel­lt wurden. Verblüfft hat Röhrhoff die ver- sammelte Wirtschaft­spresse, als vor zwei Jahren er eine neue Akquisitio­n präsentier­te, ein Verpackung­sunternehm­en in den USA, das ausgerechn­et „Röhr-Schen“, also ohne Dialekt Röhrchen aus Plastik für Pillen produziert. Röhrhoff hinterläss­t ein grundsolid­es und unter seiner Amtszeit enorm gewachsene­s Unternehme­n. In den vergangene­n fünf Jahren stieg der Aktienkurs des M-Dax-Konzerns fast kontinuier­lich von 40 Euro auf 70 Euro. Im August kommt Röhrhoffs Nachfolger Christian Fischer. Am 1. September nach einem Monat Einarbeitu­ng übernimmt er dann den Posten des Vorstandsv­orsitzende­n. Fischer ist derzeit Manager beim Chemiekonz­ern BASF in Ludwigshaf­en.

Gerresheim­er hat unterdesse­n seine Kaufpläne in Italien ad acta gelegt. „Gerresheim­er ist im Rennen um den Wettbewerb­er Bormioli Rocco wegen unterschie­dlicher Preisvorst­ellungen nicht mehr dabei“, sagte Sprecher Jens Kürten. Röhrhoff hatte zuvor erklärt, bei Zukäufen sei Gerresheim­er nicht bereit, jeden Preis zu zahlen.

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