Rheinische Post Mettmann

Ehemalige erinnern sich an ihre „Penne“

- VON KLAUS MÜLLER

Die Abiturient­en des Jahres 1967 trafen sich an ihrer Schule, dem Konrad-Heresbach-Gymnasium wieder.

METTMANN Ein besonderes Jubiläum feierten die Ehemaligen der Klasse 13 M des Konrad-HeresbachG­ymnasiums (KHG). Vor 50 Jahren, im Juni 1967, bauten sie ihr Abitur. Es war ein Wochenende mit einem von Rainer Koellen gut vorbereite­ten Programm, das unter anderem ein Festessen im Gut Höhne, einen von Klassenkam­erad Peter Feyen geführten Rundgang durch die Mettmanner Altstadt sowie ein Abschlusse­ssen im Restaurant Lindenheid­e vorsah. Nicht fehlen durfte der Besuch des KHG. In der ehemaligen „Penne“wurden die Ex-Abiturient­en vom Schulleite­r Horst Knoblich empfangen. Er nahm sich Zeit für die Gruppe, informiert­e über das derzeitige Schulgesch­ehen und stand für Fragen zur Verfügung. Eine Führung durch die Schule folgte und alle Ehemaligen freuten sich, dass sie noch einmal ihr damaliges Klassenzim­mer sahen. Zudem wurde dort ein Film über ihren Abiturtag gezeigt. „Wir mussten damals noch schriftlic­he Prüfungen in allen Hauptfäche­rn ablegen“, erinnerte sich Jutta Christoph. Sie war mit noch einer Klassenkam­eradin die einzig weibliche Schülerin. Sie studierte später Medizin und wurde Ärztin. Aus Niedersach­sen kamen Werner Kirchherr und Heinfried Duncker angereist. „Wir waren damals eine recht brave Klasse und der aufkommend­e Zeitgeist der 1968er Jahre spielte bei uns kaum eine Rolle“, sagte Werner Kirchherr. Dies bestätigte Heinfried Duncker. „Wir ha- ben uns auf das Lernen konzentrie­rt und hatten Lehrer, die einiges von uns forderten. Es war aber eine schöne Zeit am KHG, die ich nicht missen möchte, da wir eine tolle Klassengem­einschaft hatten“, so der spätere Medizin-Professor und leitende Arzt an mehreren psychiatri­schen Kliniken. Peter Feyen machte deutlich, dass das damalige Lehrerkoll­egium unter der Leitung von Oberstudie­ndirektor Dr. Olmesdahl überwiegen­d vom Gedankengu­t der Nachkriegs­zeit geprägt war. „Da gab es noch oft Ohrfeigen und andere Strafen, die heute an einer Schule nicht mehr denkbar wären.“Bei den Ehemaligen blieben besonders die Lehrer Willkomm und Dr. Werner im Gedächtnis haften. Da wusste fast jeder eine Anekdote zu erzählen. „Für mein späte- res Berufslebe­n hat das KHG wichtige Werte und Weichenste­llungen vermittelt“, betonte Heribert Hinzen. Der heutige Professor in der Erwachsene­nbildung erinnerte daran, dass der Vietnamkri­eg und die Antikriegs­demonstrat­ionen schon ein Thema bei den Schülern der Oberstufe gewesen seien. Extra aus NewYork angereist kam Georg Bente. „Wenn wir alle vier bis fünf Jahre Klassentre­ffen haben, versuche ich möglichst dabei zu sein.“Dies unterstric­h auch Heinz-UIrich FluckNöver­mann, Er ist früher auf dem elterliche­n Bauernhof Am Borner Weg groß geworden und wohnt jetzt in Bayern. „Für mich war damals beeindruck­end, dass jeder dem anderen in der Klasse geholfen hat. Da war die heutige Ich-Gesellscha­ft ein Fremdwort.“

 ?? RP-FOTO: DIETRICH JANICKI ?? Klassenkam­erad Peter Feyen (hinten, 5.v.l) hatte ein Bild der ehemaligen Oberprima gemalt. Die Wiedersehe­nsfreude war groß.
RP-FOTO: DIETRICH JANICKI Klassenkam­erad Peter Feyen (hinten, 5.v.l) hatte ein Bild der ehemaligen Oberprima gemalt. Die Wiedersehe­nsfreude war groß.

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