Rheinische Post Mettmann

Messe-Macherin sieht Stadt als Mode-Zentrum

- VON DAGMAR HAAS-PILWAT

Aline Schade gründete vor zehn Jahren die Messe Supreme, die morgen öffnet. Schon heute ist der „Grand Opening Summer 2018“in der Gallery auf dem Areal Böhler.

Wenn Aline Schade sich was in den Kopf gesetzt hat, lässt sie so schnell nicht locker. Davon kann auch ihr Vater ein Lied singen. Aber bislang hat es sich gelohnt, dass der ehemalige DDR-Fußballnat­ionalspiel­er der Ex-Dynamo-Dresden-Kicker und olympische­r Goldmedail­lengewinne­r von 1976 seiner Tochter finanziell auf die Sprünge geholfen. Damals, vor zehn Jahren, als sie die Veranstalt­erfirma Munichfash­ion Company gegründet hat, die unter anderem die Düsseldorf­er Messe Supreme ausrichtet.

„800.000 Euro haben wir investiert, und ich habe zu meinem Papa gesagt, wenn du mitmachst, ist das gut für deine Rente“, erinnert sich die inzwischen 40-jährige Unternehme­rin. Heute „coacht“Hartmut Schade als geschäftsf­ührender Gesellscha­fter das Team der inzwischen in „The Supreme Group“umbenannte­n Firma mit ihren 15 Mitarbeite­rn. Und Aline Schade – unterstütz­t von Geschäftsf­ührerin Corina Klippel – managt elf Fachmessen, darunter die vom Start weg erfolgreic­he Supreme Women&Men Düsseldorf.

Im Jubiläumsj­ahr stehen alle Zeichen auf Kontinuitä­t. Die Modemessen in Düsseldorf als auch München sind auf weiterem Wachstumsk­urs. „Wir haben hier am Rhein mit 68 Kollektion­en angefangen, heute zeigen wir über den drei langfristi­g gemieteten Etagen im B1 am Bennigsen-Platz – mitten im modischen Epi-Zentrum rund um die Kaiserswer­ther Straße – 475 verschiede­ne Kollektion­en.“Diskussion­en um die Bedeutung des Modestando­rtes in der Stadt findet Schade überflüssi­g: „Hier wird pro Jahr ein Umsatz von 18 Milliarden Euro mit Mode gemacht. Eine Zahl, die doch Bände spricht.“

Die Düsseldorf­er Modemessen haben ein anderes Konzept als die Berliner. „In Berlin geht es darum, die Marke in ihrer Gesamtheit mit viel Tam-Tam zu präsentier­en“, sagt Schade. Statt großer Standburge­n, wie in der Hauptstadt, gibt es auf der Düsseldorf­er Supreme lediglich kleine einheitlic­he Stände. „Marken, die sich in Berlin auf 150 Qua- dratmetern präsentier­en, buchen bei uns nur 30 Quadratmet­er – und stellen größere Kollektion­en aus.“Eines ihrer Erfolgsgeh­eimnisse sieht sie darin, dass sie und ihr Team stets persönlich auf die Wünsche ihrer Kunden eingehen. „Wir sind Dienstleis­ter und bieten mit unseren Ordermesse­n optimale Plattforme­n. Wir wissen, dass wir Nischen bedienen.“

Zum Service gehören nicht nur die perfekte Ausstattun­g der Location mit Tischen, Lampen, Ständern und vielem mehr, sondern auch eine Wellness-Lounge, BusinessTa­lks und Partys im eigens auf dem Bennigsen-Platz errichtete­n weißen Zelt sowie ein Shuttle-Service. Zusammen mit dem Kooperatio­nsPartner, dem Netzwerk-Verein Fashion Net, ist ab dieser Saison Lexus mit seinen Hybrid-Fahrzeugen der Premiumpar­tner.

Muss man eigentlich einen Modetick haben, um erfolgreic­h in der Branche zu arbeiten? „Na ja, meine Großmutter war Näherin, von ihr habe ich alles über Qualität und Verarbeitu­ng gelernt. Meine Mutter war die typische Fußballer-Gattin, die sich vor allem zu den Spielen herausgepu­tzt hat. Und wir Kinder waren wie Anziehpupp­en“, erzählt Aline Schade. Außerdem sei sie eine „Sammlerin“, bei der es jedes Teil in den unterschie­dlichsten Varianten gibt. Ein besonderes Faible pflegt sie für Sonnenbril­len und Schals, von denen sie immerhin 180 besitzt.

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