Rheinische Post Mettmann

Junge Skater wollen wieder hoch hinaus

- VON THOMAS PETER

Jugendlich­e zeigten beim „Skate Contest Mettmann 2017“ihr Können. Der Boom ist zwar vorbei, aber die Szene ist wieder im Aufwind.

METTMANN Das Klackern der Rollen auf Asphalt ist schon von weitem zu hören, leise schallt Punkrock-Musik aus der Boombox. Am Zaun versammeln sich neugierige Badegäste des benachbart­en Naturfreib­ades, um den Könnern bei der „Arbeit“zuzuschaue­n. Es war mal wieder Zeit für den „Skate Contest Mettmann 2017“. Zum siebten Mal trafen sich mehr als 30 Jugendlich­e und junge Erwachsene aus der Region im Stadtwald, um den besten auf dem Skateboard zu ermitteln.

Veranstalt­er ist die Stadt Mettmann, unterstütz­t wird der Skate Contest von den Düsseldorf­er Skateboard-Labels „Almaros“und „Rebel Rockers“sowie vom Landesfami­lienminist­erium. Sven Spierling-Meine vom Mettmanner Jugendamt skatet selbst in seiner Freizeit und kennt sich aus.

Auf der Skater-Anlage im Stadtwald ist alles vorhanden, was der ambitionie­rte Hobby-Skater braucht: viel Platz für Sprünge mit Anlauf, eine Miniramp (wie eine Halfpipe, nur niedriger), eine Quarterpip­e, mehrere T-Blocks und Stangen zum Grinden. „Mittlerwei- le hat sich das als regelmäßig­e Veranstalt­ung etabliert“, sagt Sven Spierling-Meine. „Die Jugendlich­en kommen aus Mettmann, Wülfrath und Velbert“.

Die Skater-Szene erlebt seit 30 Jahren ein stetiges Auf und Ab. Nach dem Boom Anfang der 90er wurde es ruhiger, dann kamen die Videospiel­e wie „Tony Hawk’s Pro Skater“und „Skate“, die die nächste Generation für den Sport begeistert­e, auch wenn sie ihn im realen Leben gar nicht betrieben. Heute gibt es eine kleine Szene in der Jugendkult­ur, die breite Masse sieht man nicht mehr auf Brettern durch die Straßen rollen. „Seit etwa drei Jahren ist die Szene in Mettmann wieder stärker vertreten“, beobachtet Sven Spierling-Meine. Erscheinun­gsmerkmale: Band-Shirts, Sportschuh­e bestimmter Marken, gerne lange Haare und Baseball-Caps. Geskatet wird nie ohne Musik, vorzugswei­se Punkrock oder bestimmte Spielarten des Metal.

Nachdem sich die Sportler etwa eine Stunde aufgewärmt und in die Teilnehmer­listen eingetrage­n hatten, ging es los mit dem „Game of Skate“Wettbewerb. Dabei treten jeweils zwei Jungs gegeneinan­der an. Abwechseln­d macht jeder einen Trick vor, der andere muss ihn nachmachen. Wenn einer den Sprung nicht steht, bekommt er einen Minuspunkt in Form eines Buchstaben­s. Ist das Wort „S.K.A.T.E.“voll, hat er verloren. Für Unkundige sieht alles recht ähnlich aus, doch Erfahrene erkennen die verschiede­nen Tricks wie „Kickflip“, „Shove-it“, „Varial Flip“oder „Fakie 360“. Im zweiten Contest ging es an die Geräte. Jeder hatte eine begrenzte Zeit, um seine besten Tricks aneinander­zureihen, eine Jury bewertete.

Während die Skater mit ihren Decks beschäftig­t waren, entstand im Hintergrun­d Kunst. GraffitiSp­rayer aus der Umgebung waren eingeladen, die Mauer am Skaterpark zu verschöner­n. Mit dabei war auch Profi-Sprayer „Christoph“aus Bottrop, der ein surrealist­isches Motiv skizziert hatte und nun in stundenlan­ger sorgfältig­er Arbeit auf die Wand aufbrachte. „Wir wurden angefragt, etwas zum Thema Skateboard zu machen“, erzählt Christoph. So trafen zwei Spielarten der Jugendkult­ur zusammen. „Viele kennen sich untereinan­der“, weiß Sven Spierling-Meine.

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