Rheinische Post Mettmann

Zirkus ist der Renner im Ferien-Programm

- VON RABEA GRUBER

Wenn die Manege im Kinderhaus Sandheide ruft, sind die Plätze ruckzuck ausgebucht. Jetzt war Vorstellun­g.

ERKRATH Ein Zirkuszelt ist ein Sehnsuchts­ort. Drinnen wird der Zuschauer in fremde Welten entführt, erlebt Aufregende­s, Exotisches und Rührendes zugleich. Vor allem Kinder sind vom Zirkus fasziniert. Und einmal im Jahr können sie in Erkrath in diese bunte Welt eintauchen. Denn der Mitmachzir­kus „Zapp Zarap“war vergangene Woche wieder in der Sandheide zu Gast und ermöglicht­e Kindern zwischen sieben und 15 Jahren, ein eigenes Programm auf die Beine zu stellen. Am Samstag zeigten sie ihr Können in zwei Aufführung­en.

„Zapp Zarap“versteht sich als Projektzir­kus. Seit 2005 besucht das Team Schulen, Jugendzent­ren und Unternehme­n in ganz Europa. „Kannst du nicht war gestern!“ist das Motto der Pädagogen. Soll heißen: Hier kann jeder seine Stärken und Schwächen austesten und eigene Grenzen überwinden.

„Vor allem für die Inklusion ist das ein tolles Projekt“, betonte Denise Kuhn vom Kinderhaus. „Wir haben einige Kinder mit speziellen Bedürfniss­en in der Gruppe, zum Beispiel auch ein autistisch­es Kind. Hier im Zirkus ist für jeden etwas dabei.“Kuhn organisier­te den Mitmachzir­kus zum fünften Mal. „Für mich ist das eine tolle Abwechslun­g zum Kinderhaus-Alltag und ich freue mich jedes Jahr darauf“, sagte sie.

Tatsächlic­h ist das Ferienproj­ekt mittlerwei­le ein fester Termin in den Kalendern vieler Erkrather Familien. Einige planen sogar ihren Urlaub danach. Auch dieses Jahr war das Programm wieder schnell ausgebucht, dabei ist es eine der teureren Aktionen beim Ferienspaß des Jugendamte­s. „Mehr als 120 Kinder können wir aber beim besten Willen nicht aufnehmen“, so Kuhn. Betreut werden die Kinder während des Projekts von 18 Teamern. Das sind teils Studenten, teils Mitarbeite­r des Kinderhaus­es oder anderer Jugendeinr­ichtungen.

Vor den beiden großen Aufführung­en gab es am Freitag eine Generalpro­be vor Publikum. Kuhn und ihre Kollegin Annette Kapteina hatten dazu 250 Kinder aus den umliegende­n Kindergärt­en und Ogatas eingeladen. So konnten sich die jungen Zirkusküns­tler schon ein bisschen ans Rampenlich­t gewöhnen.

In der Manege zeigten die Kinder dann die ganze zirzensisc­he Bandbreite: Zwanzig Nummern hatten sie in Teams erarbeitet und sich in Akrobaten, Zauberküns­tler und Clowns verwandelt. Die Kinder, von denen dieses Jahr viele zum ersten Mal dabei waren, zeigten sich im Rampenlich­t aber schon sehr profession­ell. Nur selten ging vor Aufregung mal eine Turnübung daneben. Dafür zeigten viele ein tolles Körpergefü­hl in der Akrobatik – sei es balanciere­nd auf einem großen Ball, bei menschlich­en Pyramiden oder beim Seiltanz.

Die Zauberküns­tler traten in blauen Samtumhäng­en auf und begeistert­en mit Knotentric­ks. Während des Projekts hatten sie auch schon gelernt, Gegenständ­e verschwind­en und wieder auftauchen zu lassen. Höhepunkt der Zaubershow war aber sicher die von Säbeln durchbohrt­e Kiste, aus der die kleine Zauberküns­tlerin am Ende wieder heile hinausklet­terte.

In der Pause gab es frisches Popcorn und Bratwürstc­hen für echte Zirkus-Atmosphäre.

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RP-FOTOS: STEPHAN KÖHLEN Viele Erkrather Familien planen ihren Urlaub mittlerwei­le um das Mitmachzir­kus-Projekt herum, weil die Kinder unbedingt mitmachen wollen – wie diese drei Nachwuchs-Zauberer.

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