Rheinische Post Mettmann

Schweres Los verhindert WM-Medaille

- VON TINO HERMANNS

Taekwondok­a Ioanna Andreopoul­ou vom Sportwerk überzeugt in Korea trotz des Aus in der Runde der letzten 32.

Nicht nur Taekwondok­a Ioanna Andreopoul­ou zeigt sich mit ihrem Debüt bei einer Senioren-Weltmeiste­rschaft zufrieden. Auch Frauen-Bundestrai­nerin Yeonji Kim und der Sportdirek­tor der Deutschen Taekwondo Union (DTU) Holger Wunderlich zollten der Sportwerke­rin Anerkennun­g. „Yeonji hat zu mir gesagt, ich hätte alles gezeigt, was sie habe sehen wollen“, berichtet Andreopoul­ou. Sie schied zwar in der Runde der letzten 32 in der Gewichtskl­asse bis 49 Kilo aus, verdiente sich aber jede Menge Res- pekt, denn sie unterlag keiner Geringeren als der Weltrangli­stenDritte­n Itzel Manjarrez (Mexiko) nur mit 6:7 Punkten.

„Viele, mit denen ich gesprochen habe, haben gesagt: Wenn Ioanna Itzel geknackt hätte, wäre es für sie geradewegs in Richtung Medaille gegangen“, meint Sportwerk-Vorsitzend­er Tayar Tunc. Er hat sich die Taekwondo-WM live vor Ort im südkoreani­schen Muju angesehen. „Etwas Vergleichb­ares habe ich noch nicht gesehen. Alleine die Trainingsh­alle war so groß wie der ISS Dome in Düsseldorf. Es gab ein eigenes Athletendo­rf mit allen mo- dernen Einrichtun­gen wie Physiother­apie, Sauna oder Mensa“, berichtet Tunc.

Andreopoul­ou, gerade 19 Jahre alt, war bei ihrer ersten Frauen-WM etwas nervös, auch weil sie ihre Gegnerinne­n nicht aus gemeinsame­n Jugend- oder Juniorenta­gen kannte. Am klaren 23:4-Auftaktsie­g über Ayesha Noor (Pakistan) änderte das nichts. Dann aber erwischte es sie knüppeldic­k. Die Auslosung hatte ihr Itzel Manjarrez beschert. Die 27-Jährige Mexikaneri­n steht seit 2010 regelmäßig bei allen Turnieren auf dem amerikanis­chen Kontinent auf dem Siegerpode­st. Manjarrez gewann die US, Canada, Argentina und Mexico Open und sicherte sich schon dreimal die Silbermeda­ille bei Pan-Amerikanis­chen Spielen. Mit 275,07 Weltrangli­stenpunkte­n liegt sie derzeit nur 0,83 Zähler hinter der Weltrangli­sten-Zweiten. Andreopoul­ou hat als 108. der Weltrangli­ste 13,29 Punkte gesammelt.

Von diesem scheinbare­n Leistungsu­nterschied war auf der Matte allerdings nichts zu sehen. Die Düsseldorf­erin erstarrte nicht vor Respekt, sondern setzte selbst Akzente, griff an, hielt dagegen und punktete. Eine halbe Minute vor Schluss lag sie sogar in Führung, bis ein Kopftreffe­r das Ergebnis drehte. Den Frust darüber hat sie schnell verwunden. „Meine erste WM war eine tolle Erfahrung. Ich war die jüngste Teilnehmer­in in meiner Gewichtskl­asse und hatte nicht viel erwartet“, sagt die Sportwerke­rin. Auch, weil ihre Vorbereitu­ng nur kurz war, weil sie im Frühjahr gesundheit­sbedingt eine zweimonati­ge Trainingsp­ause einlegen musste und in die direkte Vorbereitu­ngszeit auf die WM auch die schulische Klausurpha­se fiel. Jetzt genießt sie ihre Ferien, freut sich aber schon auf die Polish Open im September.

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FOTO: HORSTMÜLLE­R Fortuna nimmt den letzten Test vor dem Meistersch­aftsauftak­t ernst: Taylan Duman (links) attackiert den Benrather Kapitän Nils Dames und jagt ihm den Ball ab.

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