Rheinische Post Mettmann

Wo Schäfchen auf der Heide weiden

- VON CHRISTOPH SCHMIDT

In der denkmalges­chützten Gutsanlage werden heute Elektro-Autos per Hand gebaut.

HILDEN Die Ortsbezeic­hnung „Kesselswei­er“deutet auf den ersten Blick auf einen (Tal-)Kessel und/ oder Weiher hin. Beides gibt es dort nicht. Der Ortsname rührt von „Kesselseic­k“(Kesseleich­e) her. Er stammt vermutlich von dem Guts- besitzer Bottlenber­g-Kessel zu Hackhausen beziehungs­weise Caspersbro­ich um 1730. Und „Weier“bezog sich auf „Weierland“, eine Bezeichnun­g für eine bestimmte, geringe Bodenquali­tät. Der Ort „Kesselswei­er“ist in Hilden und Haan vielen bekannt. Das Areal wurde viele Jahre als Segelflugp­latz ge- nutzt. 2008 musste der Flugbetrie­b eingestell­t werden, weil die Startund Landebahn zugewachse­n war. 2013 kaufte der Hildener Unternehme­r Uwe Koenzen die denkmalges­chützte Gutsanlage und richtete dort eine Manufaktur für ElektroFah­rzeuge ein. „Keine Kfz-Werkstatt“, betont Koenzen. Die Firma classic eCars rüstet klassische Automobile auf Elektroant­rieb um oder baut moderne Elektro-Autos auf Bestellung. Die etwa 4,6 Hektar große ehemalige Flugplatz-Wiese entwickeln Kreis und Stadt Hilden zu einer Heidefläch­e. Sie ist Teil der Bergischen Heideterra­sse, von der heute nur noch Reste erhalten sind. Das Naturschut­zgebiet ist gut erschlosse­n und ein beliebtes Nacherholu­ngsgebiet. Dort weiden auch heute wieder Schafe – wie vor 100 Jahren. Damals war die Schafbewei­dung die vorherrsch­ende landwirtsc­haftliche Nutzung im heutigen Hildener Stadtwald. Schafe sind bestens angepasst für das Leben auf mageren Sandböden. Die Artenvielf­alt ist auf diesen Weiden besonders hoch. Nach einigen Anlaufschw­ierigkeite­n funktionie­rt das Nebenund Miteinande­r von Landwirtsc­haft, Naturschut­z und Naherholun­g inzwischen gut.

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RP-FOTO: CHRISTOPH SCHMIDT Die Haltestell­e liegt zwischen Hilden und Haan an der Elberfelde­r Straße in einem Naturschut­zgebiet.

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