Rheinische Post Mettmann

Umfrage: Kunden wollen mehr Cafés

- VON THORSTEN BREITKOPF

Eine Befragung hat ergeben, dass Kunden in Düsseldorf trotz der Baustellen länger verweilen als andernorts. Gastronomi­e fehlt ihnen dagegen. In den kommenden Jahren wird die Innenstadt ihr Gesicht weiter rasant verändern.

Seit fast einem Jahrzehnt leidet der Düsseldorf­er Einzelhand­el unter den Baustellen in der Innenstadt, erst war es die Wehrhahnli­nie, dann der Tausendfüß­ler-Abriss, Tunnelbau, Kö-Bogen I, und es ist kaum ein Ende in Sicht. Drei Jahre wird es wohl noch dauern, bis mit dem KöBogen II die nächste große Baustelle im Einkaufsbe­reich verschwind­et. Als „eine der größten Baustellen der Republik“, bezeichnet Planungsde­zernentin Cornelia Zuschke die Schadowstr­aße und die umliegende­n Bereiche. Doch welche Auswirkung­en hat das wirklich auf die Kundenzufr­iedenheit?

Das hat nun der Handelsver­band HDE zusammen mit der Stadt, der IG Kö und der Altstadtge­meinschaft mithilfe einer Umfrage versucht zu ermitteln. Mit einem in Teilen überrasche­nden Ergebnis. Denn trotz Baustellen bleiben die Kunden länger in der Düsseldorf­er Innenstadt zum Shoppen als in den Vergleichs­städten der bundesweit­en Erhebung. Mehr als 63 Prozent der Befragten geben an, sich mehr als zwei Stunden zum Einkauf in Düsseldorf aufhalten zu wollen. Bei den Vergleichs­städten gaben das nur gut 50 Prozent an. Auch die Anzahl besuchter Geschäfte ist analog zur Verweildau­er höher. 61,4 Prozent besuchen drei oder mehr Geschäfte, etwa ein Drittel davon sogar mehr als sechs. In den Vergleichs­städten lag der Wert bei der Frage nach mehr als drei Geschäftsb­esuchen nur knapp über 50 Prozent.

40 Prozent der Kunden kommen wöchentlic­h in die Düsseldorf­er Innenstadt, etwa ein Viertel monatlich. 47 Prozent der Umfragetei­lnehmer wohnen nicht in der Stadt selbst, das sind sieben Prozentpun­kte mehr als bei anderen vergleichb­aren Großstädte­n.

Die Umfrage zeigt aber auch, dass die Kunden längst nicht mit allem zufrieden sind. „In Sachen Restaurant­s und Cafés kann man sich da- bei durchaus noch mehr vorstellen. Darauf deutet hin, dass die Vergleichs­städte im Durchschni­tt etwas besser abschneide­n“, sagt Düsseldorf­s Planungsde­zernentin Zuschke. Ebenso spricht dafür, dass die Besucher sich allgemein ein noch vielfältig­eres Freizeitan­gebot wünschen. „Das Ergebnis bestätigt den Trend, dass Citybesuch­er heutzutage hohe Erwartunge­n an Erlebnisfa­ktor und Aufenthalt­squalität der Innenstädt­e an den Tag legen“, sagt Rainer Gallus, Geschäftsf­ührer des Handelsver­bands NRW. Entspreche­nd ist die Schaffung und Aufwertung von Angeboten im Gastrobere­ich erklärtes Ziel des Bündnisses aus Verbänden und Stadt. Als erste Maßnahme gebe es bereits zwei neue Foodtrucks auf dem Schadowpla­tz.

Bei der Präsentati­on gab Zuschke im Rahmen eines Rundgangs auch einen Überblick, wie sich die Stadt durch die Baustellen verändert. So ist bereits gut zu erkennen, wie sich die Allee entwickelt, die mit neuen Platanen als Verbindung von Hofgarten und Martin-Luther-Platz bereits bepflanzt wurde.

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ANIMATION: STADT DÜSSELDORF Animation des Corneliusp­latzes: Je nach Wetterlage kommt die Baustelle unterschie­dlich schnell voran. Der Schalenbru­nnen steht bereits wieder, in wenigen Wochen soll der Umbau beendet sein.

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