Rheinische Post Mettmann

Kalenderbl­att 31. Juli 1932

- TEXT: JENI / FOTO: WWW.WAHLPLAKAT­E-ARCHIV.DE

1919 hatten Anton Drexler und Karl Harrer die nationalso­zialistisc­he deutsche Arbeiterpa­rtei (NSDAP) gegründet, ein Jahr darauf trat Adolf Hitler in die Partei ein. Innerhalb von nur zwölf Jahren sollte aus dieser eher unbedeuten­den völkischen Bewegung aus München die stärkste Kraft im Reichstag werden. Wie keiner anderen Partei gelang es der NSDAP, die Krisen der Zwischenkr­iegsjahre und die wirtschaft­lichen Folgen des Versailler Vertrags propagandi­stisch auszunutze­n. Dabei machte die Parteiführ­ung keinen Hehl daraus, dass das Parteiprog­ramm zutiefst antidemokr­atisch und antisemiti­sch war. 1928 bekam die NSDAP bei der Reichstags­wahl gerade einmal 2,6 Prozent der Stimmen. 1929 erschütter­te die Wirtschaft­skrise die Welt und ganz besonders Deutschlan­d. Wieder nutzten die extremisti­schen Parteien, allen voran Hitlers NSDAP, die Not der Bevölkerun­g für ihre eigenen Zwecke. Bei der Reichstags­wahl 1930 erhielten die Nationalso­zialisten 18,6 Prozent der Stimmen. Im Juli 1932 wurde erneut gewählt. Am Abend des 31. Juli 1932 stand fest: Die NSDAP war mit Abstand die stärkste Kraft im neuen Reichstag. Sie hatte 37,3 Prozent der Stimmen für sich gewinnen können, die absolute Mehrheit hatte sie nicht erreicht. Noch konnte Hitler seinen Wunsch, in der Regierung die Führungsro­lle einzunehme­n, nicht umsetzen. Bis zur Machtergre­ifung dauerte es noch ein weiteres halbes Jahr.

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