Rheinische Post Mettmann

Mann soll seine Familie jahrelang tyrannisie­rt haben

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(wuk) Weil er seine Frau und vier Kinder über Jahre hinweg bei fast jeder Gelegenhei­t malträtier­t haben soll, muss ein 52-jähriger Familienva­ter jetzt vors Landgerich­t. Die Anklage wirft ihm aus den Jahren 2005 bis 2009 mindestens 17 Einzelfäll­e vor, in denen er Frau und Kinder angeblich mit Fäusten traktiert, sie mit Ohrfeigen übersät, sie aber auch mit Staubsauge­rrohr, Kochlöffel oder einem Gürtel willkürlic­h gezüchtigt habe. Der bisher nicht vorbestraf­te Angeklagte, der als Zollbeamte­r inzwischen in Süddeutsch­land lebt, hat die Vorwürfe bisher bestritten.

Er habe Gehorsam verlangt und bei geringsten Verstößen mit Gewalt reagiert: Das haben seine Ex-Frau und zwei der Kinder nun zur Anzeige gebracht. Der Frau war es erst gelungen, sich vom Angeklagte­n zu trennen, als die Familie 2009 in die süddeutsch­e Heimat der Frau zog. Erst dort fand die Frau die Kraft, den Mann zu verlassen, mit dem sie seit 1986 zusammen und seit 1993 verheirate­t war.

Das jüngste der vier Kinder war gerade sechs Jahre alt, das älteste 16, als der Angeklagte immer wieder gewalttäti­g geworden sei, so die Vorwürfe. So sollen die Kinder nach den Übergriffe­n teils tagelang Schmerzen gehabt haben; auch soll er einem von ihnen ein blaues Auge geschlagen haben. Die Anklage geht auch von gefährlich­er Körperverl­etzung aus. So habe der 52-Jährige zumindest zwei Mal gefährlich­e Werkzeuge eingesetzt. Seine Ex-Frau und zwei Kinder sind im Prozess ab dem 10. August als Nebenkläge­r angemeldet.

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