IOC vermeidet Kampfabstimmung
Los Angeles lässt Paris bei Olympia den Vortritt – für zwei Milliarden Euro.
LOS ANGELES/PARIS (sid) Los Angeles hat sich wie erwartet aus dem Rennen mit Paris um Olympia 2024 zurückgezogen und gibt sich mit den Sommerspielen vier Jahre später zufrieden. Die Reihenfolge der Doppelvergabe ist damit geklärt, eine Kampfabstimmung um die Ausrichtung der Olympischen und Paralympischen Spiele in sieben Jahren abgewendet.
Auch, weil das Internationale Olympische Komitee (IOC) und die kalifornische Metropole ein Angebot aushandelten, das die Verantwortlichen in LA nicht mehr ablehnen konnten. „Diese Vereinbarung war zu gut“, sagte Bürgermeister Eric Garcetti. Das finanzielle „Trostpflaster“könnte bis zu zwei Milliarden Euro betragen.
Garcetti sprach vom „besten Preis“für seine Stadt, IOC-Präsident Thomas Bach freut sich auf eine „Win-win-win-Situation“, Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron würdigte die Entscheidung des Konkurrenten als „wichtigen Schritt“. Und US-Präsident Donald Trump erklärte: „Zum ersten Mal seit einer Generation kehren die Olympischen Spiele in die USA zurück. Und ich bin stolz, LA 2028 zu unterstützen.“
Der Deutsche Olympische Sportbund lobte die Einigung als „gute Entscheidung. Das IOC hat damit die Chance, in der notwendigen Ruhe die Weichen für die Olympische Zukunft zu stellen. Thomas Bach kann man zu dieser taktischen Meisterleistung nur gratulieren“, sagte DOSB-Präsident Alfons Hörmann. Mit der Einigung steht ein weiterer Gewinner fest: Die Olympia-Initiative Rhein-Ruhr, die die Spiele 2032 nach Deutschland holen will. Diese Aufgabe wäre deutlich schwieriger geworden, wenn in Paris eine Stadt in Europa vier Jahre zuvor Austragungsort wäre.