Rheinische Post Mettmann

Neue Tonne: Stadt richtet Sonder-Büro ein

- VON DIRK NEUBAUER

Viele Hausbesitz­er sind wegen der Umstellung verunsiche­rt. Ihnen wird im Rathaus geholfen.

WÜLFRATH Die beiden größten Tonnen – vierrädrig­e Container mit einem Fassungsve­rmögen von 770 oder gar 1100 Litern– passten gar nicht durch die Tür des zum Beratungsb­üro umfunktion­ierten Sitzungssa­als. „Die muss man sich eben vorstellen“, sagt Abfallbera­terin Ulrike Eberle und reicht eine Broschüre mit Fotos der sperrigen Behältniss­e.

Alle übrigen Tonnen sind im Abfallbera­tungsbüro auf Zeit vorhanden; von der kleinen Klappe mit 40 Litern dahinter bis hin zum voluminöse­n Viereck mit 240 Litern Inhalt. Für die Großaktion „Ersetze Müllsack durch Mülltonne“sind die ordentlich aufgereiht­en Beispiel-Behältniss­e wichtig. „Viele kommen zum Rathaus, um sich die neuen Tonnen anzusehen.“

Wie die RP berichtete, stellt Wülfrath sein Müllsystem zum 1. April 2018 um. Dabei geht es um den Haushaltsm­üll, nicht um den Gelben Sack. Das werfen manche Hausbesitz­er durcheinan­der. In einem aber sind alle 5000 von der Stadt angeschrie­benen Immobilien-Eigner gleich: Sie wollen für Zwischenla­gerung und Abfuhr ihres Restmülls nicht mehr zahlen als unbedingt nötig.

Kurz nachdem der Plan von der großen Müll-Umstellung in der Zei- tung stand, kamen die ersten Ratsuchend­en zum Rathaus. Manche persönlich – die finden das besondere Müll-Büro im Erdgeschos­s, hinter dem Bürgerbüro. Oder telefonisc­h. „Ich musste mir ein Headset zulegen und den Anrufbeant­worter neu besprechen“, erzählt Ulrike Eberle. Parallel arbeitet sie eine Kollegin ein. „Falls man uns telefonisc­h nicht erwischt, weil wir persönlich beraten, sollte man den Namen und die Telefonnum­mer nennen. Wir rufen so rasch zurück, wie es geht.“

Das Ende des Müllsacks und die Umstellung auf eine 14-tägige Leerung der neuen Mülltonnen hat viele Hausbesitz­er verunsiche­rt. Wer bereits Mülltonnen nutzt, die alle 14 Tage geleert werden, wird im nächsten Jahr lediglich eine neue Tonne mit Identifizi­erungschip bekommen. Sonst ändert sich nichts. „Man muss noch nicht einmal den Fragebogen zurückschi­cken, falls sich an der Personenza­hl nichts geändert hat“, sagte Beraterin Eberle.

Pro gemeldetem Anwohner und Woche geht Wülfrath von 10 Litern Müll aus. Macht bei einem DreiPerson­en-Haushalt 30 Liter pro Woche und 60 Liter in zwei Wochen. „Hier ist also eine 60-Liter-Tonne die richtige Mindestgrö­ße“, sagt die Beraterin.

Wer will, kann mit Nachbarn „Müllgemein­schaften“bilden, so dass gemeinsam eine größere Tonne an Stelle von mehreren Kleinen angeschaff­t wird. Alle Tonnen bekommen ein Chip, auf dem Hausnummer und Zuordnung gespeicher­t sind. Sollten Mülltonnen verloren gehen, kann die Stadt die Awista anweisen, diese Tonnen zu sperren. Nach 14 Tagen würden gestohlene Mülltonnen nicht mehr geleert. So will die Stadt den Tonnendieb­en den Garaus machen.

Im ersten Schritt ist es wichtig, dass sich bis zum 31. August all jene Hausbesitz­er bei der Stadt melden, die bisher Säcke oder Tonnen mit wöchentlic­her Leerung nutzen. Nach Auswertung ihrer Angaben wird Wülfrath dann neue Tonnen bestellen.

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