Rheinische Post Mettmann

Abkühlung gefällig?

- VON SASKIA NOTHOFER

Eistee ist besonders an heißen Sommertage­n eine beliebte Erfrischun­g. In vielen Produkten steckt

aber sehr viel Zucker. Doch es gibt eine einfache Alternativ­e: selber machen.

Pro Liter enthält Eistee aus dem Supermarkt oft bis zu 15 Würfel Zucker. Das schmeckt zwar gut, entspricht aber eher einer Süßigkeit und ist nicht unbedingt als Durstlösch­er zu gebrauchen. Wieso die Erfrischun­g also nicht einfach selber machen? Schwierig oder komplizier­t ist es nicht und so können auch Küchenmuff­el schnell ein leckeres Getränk kreieren.

Traditione­ll wird Eistee auf der Basis von schwarzem Tee gemacht, „generell spricht aber nichts dagegen, Eistee mit dem persönlich­en Lieblingst­ee zu machen“, sagt Theresa Saller, Sprecherin der Teemarke „Tree of Tea“. Im Idealfall sei dieser Bio, denn den Unterschie­d schmecke man einfach, so die Sprecherin. Aus Erfahrung würde sie zudem dazu raten, Früchtetee­s und Kräutertee­s kalt aufzugieße­n: „Dann schmecken sie besonders gut.“Damit der Geschmack noch intensiver wird, können zudem noch frische Kräuter hinzugegeb­en werden.

Außerdem ist wichtig zu beachten, für einen kalten Aufguss in etwa doppelt so viel Tee wie bei einem Heißaufgus­s zu verwenden. Je nach Tee-Qualität und -Sorte kann das Aroma aber stark variieren. Saller rät daher: „Jeder sollte Mut zum Experiment­ieren haben.“Mal könne also eine größere Menge Tee aufgegosse­n und dann kürzer ziehen gelassen werden, oder man nimmt eine kleinere Menge und lässt den Tee etwas länger ziehen. Kalt aufgegosse­ner Tee kann zudem auch ruhig mehrmals wieder neu aufgegosse­n werden. „Zwei bis drei Mal“, rät Saller.

Ist die Basis fertig, kann der Tee verfeinert werden. Ingwer etwa ist eine passende Zutat. Die scharfe Knolle gibt dem Eistee ein würziges Aroma und ist sogar gesund: Denn es hilft gegen zahlreiche Beschwerde­n – darunter Übelkeit und Verdauungs­probleme. Am besten schmeckt diese Variante mit Früchtetee. Mit einer Zitrone kann der Tee dann abgeschmec­kt und eventuell gesüßt werden.

Wer Zucker verwendet, sollte diesen direkt in den heißen Tee geben. In kaltem Tee löst er sich nicht gut auf und Zuckerklüm­pchen bleiben zurück. Hervorrage­nd geeignet sind daher alternativ­e Süßungsmit­tel wie Sirup, Agavendick­saft, Honig oder frische Früchte, die dem Eistee auch zusätzlich­en Geschmack verleihen. Zum kalorienfr­eien Süßen eignet sich der Zuckerersa­tz Stevia. Nur sollte man hier sorgfältig auf die Dosierung achten: Stevia hat die 300-fache Süßkraft von Zucker. Die Früchte eignen sich aber nicht nur zum Süßen, sondern können generell als Basis verwendet werden. Herrlich erfrischen­d statt zuckersüß ist etwa selbst gemachter Himbeer-Eistee – der sogar ohne echten Tee auskommt. Denn hierfür genügt es, Minze, Himbeeren und Zitronensc­heiben mit heißem Wasser zu übergießen und dann abkühlen zu lassen. Ist das geschehen, bieten Eiswürfel die nötige Kühle, gesüßt werden kann das Ganze mit Holunderbl­ütensirup.

Etwas herber ist Grüner Eistee mit Minze. Als Basis dient Matcha-Teepulver. Ist dieses mit kochendem Wasser aufgekocht, geht es schnell. Je nach Geschmack kann Pfeffer-

Früchte eignen sich nicht nur zum Süßen,

sondern können als Basis verwendet

werden Eistee ist zwei bis vier Tage im Kühlschran­k

haltbar. Frisch schmeckt er aber am

besten

minze oder Zitronenme­lisse hinzugefüg­t werden, dazu Eiswürfel, Limettensa­ft und – je nach Geschmack – auch Direktsaft aus exotischen Früchten oder einfach naturtrübe­r Apfelsaft.

Ist der Eistee einmal im Glas, eignen sich Zitrone oder Minzblättc­hen perfekt zum Garnieren. Glaskannen oder durchsicht­ige Glaskrüge eignen sich ebenfalls gut, um Eistee ansehnlich zu servieren. Und zwar am besten ungesüßt, denn so kann jeder Gast den Tee nach seinem Geschmack süßen – oder auch gar nicht. Wer Eistee für Kinder macht, sollte wegen des Koffeins auf schwarzen Tee verzichten. Rotbusch- oder Früchtetee sind passende Alternativ­en. Und auch der Zuckergeha­lt sollte gering bleiben.

Laut „Tree of Tea“-Sprecherin Saller ist der Eistee in der Regel zwei bis vier Tage im Kühlschran­k haltbar. Aber wie bei so vielem gilt auch hier: Lieber weniger zubereiten und bei Bedarf einfach neuen Tee nachmachen. Denn frisch schmeckt er sowieso am besten.

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