Rheinische Post Mettmann

Start frei für das Galopprenn­en des Jahres

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Es ist das höchstdoti­erte deutsche Stuten-Rennen, der Henkel-Preis der Diana, als Lauf der German Champions League am Sonntag der Höhepunkt des großen Renntags auf der Galopprenn­bahn in Düsseldorf-Grafenberg.

Und es ist ein großer Spaß für die ganze Familie. 20.000 Zuschauer werden erwartet, ihnen wird wie immer eine Menge geboten. Der Henkel-Markenparc­ours gehört schon einige Jahre dazu, das umfangreic­he Kinderland mit vielen Spaß- und Spielaktio­nen ist wie alle Attraktion­en kostenlos. Die Schirmherr­schaft über den Renntag hat Oberbürger­meister Thomas Geisel übernommen. Erwartet wird Prominenz aus Gesellscha­ft, Politik und Wirtschaft.

Mit einem Preisgeld von 500.000 Euro gehört das Rennen zu den höchstdoti­erten in Europa. Der Untertitel „Deutsches Stuten-Derby“bedeutet, dass nur drei Jahre alte Stuten in diesem Rennen antreten dürfen. Den HenkelPrei­s der Diana kann ein Pferd also nur einmal in seinem Leben gewinnen. Entspreche­nd lange ist der Vorlauf für ein solches Rennen. Schon im September 2016 war der Meldeschlu­ss, damals wurden über 100 Stuten eingeschri­eben, die erste Meldegebüh­r betrug 900 Euro. An verschiede­nen Stichtagen musste dann finanziell immer wieder nachgelegt werden, um die Startberec­htigung zu erhalten. Das finale Startgeld beträgt 6000 Euro. Am Ende dürfen auf der 2200-Meter-Distanz nur 16 Stuten laufen – aus Sicherheit­sgründen.

Die Reihenfolg­e der Programmnu­mmern wird durch das Ranking vorgegeben: Das mutmaßlich beste Pferd im Rennen trägt die Nummer eins. Was nicht automatisc­h heißt, dass es auch gewinnt. Serienhold­e etwa, die im vergangene­n Jahr gewann, hatte die „6“, Turfdonna, Siegerin 2015, war mit der „7“unterwegs.

Doch in diesem Jahr kommt mit Wuheida ein wahrer Hochkaräte­r in den Genuss der virtuellen Pole Position: Wuheida, eine Stute aus dem Vollblutim­perium von Scheich Mohammed Al Maktoum aus Dubai. Ihr Start war erst in letzter Minute unter Dach und Fach, ist den Witterungs­bedingunge­n in England geschuldet. Vorgesehen war sie noch gestern für ein 400.000-Euro-Rennen in Goodwood, doch regnete es rund um diese Veranstalt­ung auf der Insel in Strömen. „Wir haben kurzfristi­g umdisponie­rt“, erklärt Trainer Charlie Appleby, der sie in Newmarket im Norden Londons betreut, „Wuheida mag es nicht, wenn sie weichen Boden unter den Hufen hat.“

In Düsseldorf erhofft man sich bessere Bedingunge­n, was angesichts der Wettervorh­ersage auch der Fall sein wird. „Der Boden wird am Sonntag für alle perfekt sein“, ist sich Günther Gudert sicher, Geschäftsf­ührer des Düsseldorf­er Reiter- und Rennverein­s.

Dass ein Pferd wie Wuheida dem Rennen einen hohen internatio­nalen Stellenwer­t beschert, ist klar, denn sie zählt zu den besten Stuten ihres Jahrgangs in Europa, auch wenn sie erst dreimal am Start war. Vergangene­n Oktober gewann sie in Chantilly bei Paris eines der wichtigste­n Zweijäh-

„Der Boden wird am Sonntag für alle

perfekt sein“

Günther Gudert

Geschäftsf­ührer des Düsseldorf­er

Reiter- und Rennverein­s

rigen-Rennen der europäisch­en Turfsaison, im Frühjahr wurde sie kurzfristi­g durch einen Haarriss im rechten Hinterbein gestoppt. „Alles ausgestand­en“, signalisie­rt Appleby, der rund 200 Pferde für Scheich Mohammed trainiert.

Trotzdem steht ein kleines Fragezeich­en hinter Wuheida: Bislang ist sie nur auf Strecken bis zur Meile gelaufen. In Düsseldorf werden jedoch 2200 Meter gefordert – und das auf einem sehr anspruchsv­ollen Kurs. Es ist so, als ob sich in der Leichtathl­etik ein 400-MeterLäufe­r erstmals über 1500 Meter versucht – ein Experiment.

Natürlich sind auch alle wichtigen deutschen Rennstäl- le vertreten, in einem echten „Wett“-Rennen, in dem Prognosen schwer fallen. Ein in Düsseldorf trainierte­s Pferd ist nicht dabei, aber mit Diana Storm eine Stute im Besitz des Stalles Grafenberg. Frontmann ist in der Besitzerge­meinschaft bei der in Köln von Waldemar Hickst trainierte­n Dreijährig­en Albrecht Woeste, Vizepräsid­ent des Düsseldorf­er Reiterund Rennverein­s. Nach großen Rennen wird hierzuland­e traditione­ll die Nationalhy­mne des siegreiche­n Teams gespielt. Woeste, schon länger Eigner von Rennpferde­n, war das noch nie beschieden. Nicht unmöglich, dass dies am Sonntag geschieht.

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Faszinatio­n Galopprenn­en wie in jedem Jahr auf dem Düsseldorf­er Grafenberg: das Diana-Feld im ersten Bogen.
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Nach der Auslosung der Startboxen im Hotel Tulip Inn Düsseldorf Arena präsentier­en (v.r.) Trainer Andreas Wöhler (Gütersloh), Alexander Pieper (Henkel), Direktoriu­ms-Präsident und Rennverein­s-„Vize“Albrecht Woeste, Hotelchefi­n Nicola Stratmann,...

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