Rheinische Post Mettmann

Bayern spielt wieder wie Bayern

- VON ROBERT PETERS

Die Münchner gewinnen in Dortmund den Supercup, weil sie einfach nicht verlieren wollen.

DORTMUND Uli Hoeneß schaltete erleichter­t in den Feiermodus. Wer nicht schnell genug zur Seite sprang, den drückte der Patriarch des FC Bayern hingebungs­voll an die eindrucksv­olle Präsidente­nbrust. Das zeigte deutlich, wie viel Druck sich beim Meister bereits durch eine rundherum miserable Testspiels­erie aufgebaut hatte. Ein großer Teil des Drucks fiel ab, weil die Bayern das erste Titelchen der Saison, den Supercup, gewannen. Nach einem 2:2 beim Pokalsiege­r Borussia Dortmund setzten sich die Münchner im Elfmetersc­hießen mit 5:4 durch. „Wir haben Moral bewiesen“, sagte Torhüter Sven Ulreich, der zwei Elfmeter parierte. Und der neue Sportdirek­tor Hasan Salihamidz­ic kriegte sich gar nicht mehr ein. „Wir sind Bayern München, und es war wichtig, dass wir wieder wie Bayern München gespielt haben“, erklärte er.

Zu spielen wie Bayern München, das bedeutet 2017 zunächst mal: So zu spielen wie vor der fußballeri­schen Zeitenwend­e, für die Trainer Louis van Gaal steht. Er veränderte ab 2009 den Stil des Rekordmeis­ters. Fortan, noch ausgeprägt­er bei seinen Nachfolger­n Jupp Heynckes und Pep Guardiola, begnügte sich der Klub nicht mehr damit, die besten Spieler zu haben. Es war ihm auch ein Anliegen, den besten Fußball zu spielen.

Carlo Ancelotti vertraut wieder darauf, dass die großen Stars in seinem Aufgebot die Dinge durch ihre individuel­le Qualität und durch ihren großen Willen regeln. Es war bestimmt kein Zufall, dass Robert Lewandowsk­i und Thomas Müller auf dem Platz die Anweisunge­n gaben, wenn es darum ging, den Raum aufzuteile­n und dem Dortmunder Angriffssc­hwung mit einem sortierten Mittelfeld zu begegnen. Und es war natürlich kein Zufall, dass Arturo Vidal mit seiner großen Kampfkraft mächtig Eindruck bei den Gegenspiel­ern machte. Allerdings auch beim Schiedsric­hter Felix Zwayer,

Newspapers in German

Newspapers from Germany