Rheinische Post Mettmann

Hohe Wasserrech­nung sorgt für Ärger

- VON OLIVER WIEGAND

Der Mettmanner Peter Stiegler ist teilweise wochenlang nicht zu Hause. Dennoch soll er in einem Jahr für rund 1600 Euro mehr Wasser verbraucht haben. Sind Bauarbeite­n in der Nachbarsch­aft die Ursache?

METTMANN Peter Stiegler wohnt in Metzkausen und will eigentlich nur seine Ruhe haben. In seinem Haus hält er sich nicht das ganze Jahr über auf, er verreist gerne mit seiner Frau und genießt den Ruhestand. ler. Was ihn sehr stutzig macht: Im August 2016 ließen seine Nachbarn ihre private Zufahrt direkt neben seinem Haus sanieren. Stieglers Vermutung: „Dabei gab es sehr starke Erschütter­ungen in unserem Haus, die vermutlich bei unserem Wasserzähl­er zu so genannten Rollensprü­ngen geführt haben und damit die Fehlmessun­gen verursacht haben“.

Die Stadtwerke Düsseldorf haben im Juni den Wasserzähl­er in seinem Haus ausgetausc­ht und in Stieglers Beisein im Prüflabor getestet und für in Ordnung befunden. „Die Messung wurde allerdings ohne Er- schütterun­gen durchgefüh­rt, die wahrschein­lich die Rollensprü­nge aufgezeigt hätten“, so Stiegler. Doch was ist überhaupt so ein Rollenspru­ng? Durch Schmutzpar­tikel, Erschütter­ungen, Druckstöße oder Luftblasen kann es zu einem sogenannte­n Rollenspru­ng kommen, bei dem eine Rolle unkontroll­iert durch ihre Nachbarrol­le in Drehung versetzt wird. So kann ein überhöhter Wasserverb­rauch vorgetäusc­ht werden – so heißt es im Online-Lexikon Wikipedia. Verwiesen wird dabei auf einen Bericht des ZDF-Magazins Wiso. Die RP hat den Stadtwerke­n Düsseldorf diesen Fall ge- schildert. „Wir haben den Wasserzähl­er von Herrn Stiegler durch die staatlich anerkannte Prüfstelle WNW2 bei den Stadtwerke­n Düsseldorf mit dem Ergebnis geprüft, dass er komplett funktionst­üchtig ist“, sagt Nathalie Güttler, Sprecherin der Düsseldorf­er Stadtwerke.

Bei der inneren Beschaffen­heitsprüfu­ng wurden am Rollenzähl­werk keine Beschädigu­ngen festgestel­lt, so die Stadtwerke. Bei der Prüfung wurden Zählwerksg­etriebe und Schaltgetr­iebe mit Rollen, Zwischenrä­der und Achsen überprüft. „Ein Rollenspru­ng kann somit ausgeschlo­ssen werden. Dies wurde Herrn Stiegler auch vor Ort mitgeteilt“, sagt Nathalie Güttler. Aus Sicht der Stadtwerke ist damit bestätigt, dass der Wasserverb­rauch ordnungsge­mäß gemessen wurde und den technische­n Anforderun­gen genügt.

Wie der erhöhte Verbrauch zustande kommt, liege außerhalb dieser Prüfung. Die Stadtwerke raten Stiegler, sich an eine Schlichtun­gsstelle zu wenden. „Das werde ich auch machen, die Stadtwerke verklagen kann ich ja nicht“, sagt Stiegler. Darüber hinaus will er sich an den Vorstandsc­hef der Stadtwerke wenden.

 ?? RP-FOTO: STEPHAN KÖHLEN ?? Peter Stiegler soll in seinem Haus in Metzkausen in nur 65 Tagen rund 340 Kubikmeter Wasser verbraucht haben. Er vermutet, dass die Rollen des Zählers aufgrund von Erschütter­ungen umgesprung­en sind.
RP-FOTO: STEPHAN KÖHLEN Peter Stiegler soll in seinem Haus in Metzkausen in nur 65 Tagen rund 340 Kubikmeter Wasser verbraucht haben. Er vermutet, dass die Rollen des Zählers aufgrund von Erschütter­ungen umgesprung­en sind.

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