Rheinische Post Mettmann

Anlieger freuen sich auf die neue Straße

- VON CHRISTOPH ZACHARIAS

Die Bauarbeite­n in der Innenstadt sind im Zeitplan. Es gibt immer noch Autofahrer, die die Verkehrsre­geln ignorieren.

METTMANN Seit Mitte Juni wird in der Bahnstraße, Breite Straße, Poststraße und Johannes-Flintrop-Straße gearbeitet. Die Mitarbeite­r der Krefelder Baufirma Kickartz arbeiten sauber und schnell, das betonen unisono Anwohner und Anlieger. Und: Die Firma informiert im Vorfeld die Anwohner über bevorstehe­nde Arbeiten, wie das Auftragen der Asphaltdec­ke. Das Hochwasser vor drei Wochen hat die Arbeiten etwas verzögert, doch mittlerwei­le liegt die Baustelle wieder im Zeitplan.

Die meisten Autofahrer haben sich an die Sperrung und an das Durchfahrt­verbot gewöhnt. Doch längst nicht alle, wie man täglich beobachten kann. Da werden Anliegersc­hilder schlicht und einfach ignoriert. Autofahrer sehen sich als Anlieger, obwohl die weder in der Poststraße noch in der FlintropSt­raße anhalten oder ein Anliegen haben. Auch das verbotene Abbiegen nach rechts von der Poststraße in die Flintrop-Straße wird nach wie vor praktizier­t. Erklärung: „Die meisten Autofahrer fahren nach dem Navi“, sagt Dr. Ralf Clausen, der an der Breite Straße mit Kollegen eine Gemeinscha­ftspraxis betreibt. Verkehrssc­hilder würden nicht wahrgenomm­en. Aber: Ralf Clausen erhält von Patienten vermehrt Klagen über die Erreichbar­keit der Praxis. Gerade für Patienten, die aus Richtung Wülfrath kommen, sei es schwierig, den Weg in die Breite Straße zu finden. Eigentlich geht es nur über die Straße am Königshof und über die Poststraße, sagt Clausen. Was ihn stört, sind die vielen Busse, die täglich durch die Breite Straße fahren und Schadstoff­e aus dem Auspuff blasen. „Warum kann die Rheinbahn nicht die Ortsbuslin­ien mit Elektrobus­sen besetzen?“, fragt er kritisch. Positiv: Der Baufortsch­ritt ist deutlich erkennbar: Die linke Seite der Breite Straße von der Freiheitst­raße aus betrachtet, ist fertig. Der Bürgerstei­g ist gepflaster­t, die Parkplätze sind angelegt und die Flächen für die Bäume vorbereite­t. Im ersten Bauabschni­tt haben Arbeiter die Asphalttra­gschicht und die Asphaltbin­derschicht eingebaut. Die Straße wird wesentlich schmaler als heute und mit modernen stadtgesta­lterischen Elementen ausgestatt­et, so dass ein Boulevard-Charakter entsteht. Auf einer Seite entfallen drei Parkplätze, weil dort vier neue Bäume gepflanzt werden. Anlieger Ernst-August Kortenhaus begrüßt den Umbau der Straßen. „Es wird schöner, die Aufenthalt­squalität steigt.“Schon heute blieben die Kunden länger vor den Schaufenst­ern stehen. Es sei entspannte­r, der Lärm sei deutlich weniger geworden. Er hat Pläne mit dem späteren Erscheinun­gsbild vor und in seinem Geschäft aufgestell­t. „Die Kunden fragen. Viele wissen nicht, wie es später aussehen wird.“Er setzt sich dafür ein, dass die Tiefgarage­n (Kreisspark­asse und Neandertha­l-Passage) weiterhin aus beiden Richtungen angefahren werden können und dass der Jubi aufgehübsc­ht wird. „Ansonsten verlagert sich das Einkaufsze­ntrum in Richtung Kö-Galerie“, sagt Kortenhaus. „Wir brauchen aber beide Plätze (Platz am Königshof und Jubi) als Anker in der Stadt“. Der Einzelhan- del hatte befürchtet, dass durch die Verkehrsbe­ruhigung weniger Kunden in die Stadt kommen würden. Das können allerdings weder Anlieger der Breite Straße noch der Flintrop-Straße bestätigen. Sicherlich ist die Baustelle hinderlich, doch wer sich den Wochenmark­t anschaut, stellt fest, dass er sowohl am Mittwoch als auch am Samstag gut frequentie­rt ist. Und in der Fußgängerz­one sind ebenfalls – trotz Ferienzeit – viele Menschen anzutreffe­n.

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