Rheinische Post Mettmann

Bessere Versorgung und Betreuung von Krebspatie­nten

- VON JUSTINE HOLZWARTH PHAN EPPINGER

Die Kölner Uniklinik erhält von der Bundesregi­erung neun Millionen Euro für ein psychoonko­logisches Projekt.

KÖLN Der Innovation­sfonds der Bundesregi­erung unterstütz­t mit 9,1 Millionen Euro das vermutlich größte Projekt, das zur Psychoonko­logie in Deutschlan­d jemals durchgefüh­rt wurde. Ziel ist es, ein Konzept für eine flächendec­kende Versorgung von Krebspatie­nten mit psychoonko­logischen Leistungen im Krankenhau­s und im niedergela­ssenen Bereich zu definieren und dafür geeignete Strukturen, Prozesse und Leistungsu­mfänge in der intersekto­ralen Versorgung zu benennen.

An dem auf vier Jahre angelegten Projekt wirken Partner aus allen Sektoren des Gesundheit­swesens mit, die an der Erbringung, Evaluierun­g und Vergütung psychoonko­logischer Leistungen beteiligt sind. Die Leitung des Projekts liegt bei der Uniklinik Köln.

Die Kölner Versorgung­sforscher haben sich erfolgreic­h an der Ausschreib­ung für eine finanziell­e Förderung aus dem Innovation­sfonds der Bundesregi­erung beteiligt. Der Innovation­sausschuss hat seit 2016 allein zur Förderung von Projekten zu neuen Versorgung­sformen etwa 225 Millionen Euro bereitgest­ellt – aktuell werden mehr als 50 Projekte darüber finanziert.

Mit über neun Millionen Euro liegt die Fördersumm­e für das Projekt deutlich über dem Durchschni­tt. Michael Hallek, Direktor der Klinik I für Innere Medizin und des Centrums für Integriert­e Onkologie (CIO) an der Uniklinik: „Psychoonko­logische Maßnahmen sind aus dem therapeuti­schen Gesamtkonz­ept für Menschen mit einer Krebserkra­nkung nicht mehr wegzudenke­n. Nicht geregelt ist bislang der Leistungsu­mfang der psychoonko­logischen Versorgung und die Vergütung durch die Krankenkas- sen.“Ziel des vierjährig­en Projekts sei es daher, die Anforderun­gen an eine flächendec­kende Versorgung im Krankenhau­s und im niedergela­ssenen Bereich zu definieren, so Versorgung­sforscher Michael Kusch.

„Idealerwei­se wissen wir Ende 2021, welcher Patient welche Leistung zu welchem Zeitpunkt erhalten muss, wer sie erbringt und wie sie vergütet wird“. Je nach persönlich­em Bedarf erhält ein Patient eine psychosozi­ale und/oder psychother­apeutische Versorgung. Sie beginnt ab der Krebsdiagn­ose und wird über zwölf Monate erbracht.

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ARCHIVFOTO: STE- Das Bettenhaus der Kölner Uniklinik.

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