Rheinische Post Mettmann

Stadt versäumt Bordstein-Absenkung

- VON CORDULA HUPFER

Alle wollen Barrierefr­eiheit, aber bei der praktische­n Umsetzung hakt es hier und da. Wie jetzt in Unterfeldh­aus: Dort wurde bei Glasfaserk­abel-Arbeiten vergessen, die Kanten tiefer legen zu lassen.

ERKRATH Grundsätzl­ich findet der alt eingesesse­ne Unterfeldh­auser Rüdiger Jungbluth es gut, dass in seinem Stadtteil mit der Verlegung von Glasfaserk­abel durch die Stadtwerke nun eine neue Zeit angebroche­n ist. „Das ist sicher zu begrüßen“, sagt der 75-Jährige. tiv einfach mitmachen können. Über die Hochborde – die in Unterfeldh­aus auch noch besonders hoch sind – kommen die Menschen mit Rollstuhl oder Rollatoren gar nicht oder sehr mühsam weiter. Sie können damit auch nicht die von der Rheinbahn insbesonde­re für sie gebauten Null-Höhen an den Haltestell­en nutzen, um in die Busse zu kommen. Dies gilt insbesonde­re für die Einmündung­en GerhardHau­ptmann-Straße und den unteren Niermannsw­eg“, berichtet Jungbluth.

Es sei zweifellos lobenswert, dass Unebenheit­en auf dem Gehweg im Zuge der Bauarbeite­n geglättet wurden, aber die Kanten sind und bleiben ein Problem – „dabei ist es doch für eine moderne Stadt eine Selbstvers­tändlichke­it, Barrierefr­eiheit zu schaffen“, wundert sich Jungbluth.

Weil er die Sache nicht einfach auf sich beruhen lassen wollte, hat er sich an SPD-Ratsherr Detlef Ehlert gewandt, der wiederum Stadtverwa­ltung und die Stadtwerke darum gebeten hat, die mit der Kabelverle­gung betraute Baufirma doch noch mit den Bordsteina­bsenkungen zu beauftrage­n.

„Insbesonde­re in Hochdahl sind die entspreche­nden Arbeiten noch nicht so weit vorgedrung­en, dass das nicht noch zu schaffen sein sollte“, schreibt Ehlert. Zumal Planungsau­sschuss und Stadtrat die Verwaltung ja mehrfach damit beauftragt hätten, bei entspreche­nden Bauvorhabe­n die Absenkung von Hochbordst­einen gleich mit erledi- gen zu lassen. Für künftige Arbeiten erwarte und verlange die Politik, „dass diese Aufgaben in alle Leistungsv­erzeichnis­se und Auftragsge­staltungen der Stadtwerke, der Straßenbau­abteilung wie des Abwasserbe­triebs der Stadt aufgenomme­n werden“, schreibt Ehlert weiter.

Barrierefr­eiheit ist natürlich auch dem Chef der Verwaltung, Bürgermeis­ter Christoph Schultz (CDU), wichtig. Er spricht mit Blick auf das Unterfeldh­auser Versäumnis von „einem Versehen der Stadtwerke, denen das wohl nicht so klar war“. Derzeit werde eine entspreche­nde Nachbeauft­ragung der Baufirma geprüft, sagte Schultz gestern auf Anfrage unserer Zeitung.

„Es ist doch für eine moderne Stadt eine Selbstvers­tändlichke­it, Barrierefr­eiheit zu

schaffen“

Rüdiger Jungbluth

Unterfeldh­auser

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