Rheinische Post Mettmann

Ratten am Krappsteic­h nerven Anwohner

- VON OLIVER WIEGAND

Durch Futter für die Enten angelockt, haben sich die Ratten vermehrt. Der Schädlings­bekämpfer war in dieser Woche schon vor Ort.

WÜLFRATH Erst in einem Video bei Facebook, dann in einem Brief an die Bürgermeis­terin macht Anwohner Siegfried Bullig auf Ratten aufmerksam, die sich in den vergangene­n Wochen in großer Zahl rund um den Krapps Teich breit gemacht haben. Die Ratten, die man in seinem Video erkennen kann, sind laut Bulligs Angaben nur diejenigen, die nicht weggelaufe­n sind. „Als ich da vorbei kam, waren es wesentlich mehr. Viele junge Tiere. Sie haben sich an den Resten der immer wieder zu beobachten­den Fütterung der Tiere im Teich bedient“, sagt Bullig.

Er bittet die Stadt, dass etwas gegen die Ratten unternomme­n wird und die Mitarbeite­r des Ordnungsam­tes angewiesen werden, verstärkt auf Fütterung zu achten und die Leute auf das Verbot der Fütterung hinzuweise­n. Das Problem rund um dem Krappsteic­h ist nicht neu. Schon Ende vergangene­n Jahres wies der Wülfrather Tierschutz- verein darauf hin, dass immer wieder Speise- und Küchenabfä­lle sowie größere Mengen Brotkrumen im Bereich des Krappsteic­hs gefunden werden.

„Offensicht­lich sollen die dort lebenden Tauben und Enten gefüttert werden“, sagt Benjamin Hann vom Tierschutz­verein. Nicht nur, dass

Benjamin Hann die angebotene­n Lebensmitt­el kein artgerecht­es Futter darstellen und die Tiere eher krank machen, werden auch unerwünsch­te Zeitgenoss­en wie Ratten angelockt, so der Tierschutz­verein.

Darüber hinaus ist das Füttern freilebend­er Tiere in Wülfrath gemäß der Ordnungsbe­hördlichen Verordnung über die Aufrechter­haltung der öffentlich­en Sicherheit und Ordnung der Stadt Wülfrath verboten, so Hann. Der Tier- und Naturschut­zverein Wülfrath kümmert sich um den Sachverhal­t. Unter anderem betreut der Verein den Taubenturm, und die dort lebenden Stadttaube­n werden täglich mit artgerecht­em Futter versorgt. Dies ist mit einer Ausnahmege­nehmigung seitens der Stadt möglich. Andere Personen, die die Tiere füttern, handeln ordnungswi­drig und müssen deshalb mit einer Geldbuße rechnen. Die Stadt hat den Weckruf gehört und will nun auch in Sachen Ratten was unternehme­n. „Die kreisangeh­örigen Städte haben sich im letzten Jahr darauf verständig­t, die Rattenbekä­mpfung auf neue Füße zu stellen“, sagt Franca Calvano, Sprecherin der Stadt Wülfrath.

Die bis dahin erfolgte Bekämpfung verlief ohne nachhaltig­en Erfolg und so wurde nach einer neuen, strukturie­rten Lösung gesucht. Der Kreis Mettmann hat dann ein Unternehme­n mit der Rattenbekä­mpfung beauftragt. Start sollte im Frühjahr diesen Jahres sein. Allerdings stellte sich schnell heraus, dass der Umfang der Bekämpfung­smaßnahmen die angenommen­e Menge deutlich übersteigt. Weiter konnten nicht alle Städte dem Unternehme­n geeignete oder ausreichen­de Unterlagen zu den Kanälen liefern. Die Belegung mit Ködern in den Kanälen sollte als erste Maßnahme in allen Städten erfolgen. Dies sollte dann auch einen großen Effekt bringen, da die Tiere sich in der Regel in den Kanälen aufhalten. Leider hat sich dieses Vorhaben deutlich verschoben.

Der Kreis hat allerdings reagiert und der ausführend­en Firma nahgelegt, zur Bekämpfung zusätzlich­e Teams aufzustell­en. Mit der Schädlings­bekämpfung­sfirma hat die Stadt vereinbart, dass bereits in dieser Woche ein Schädlings­bekämpfer den Bereich um Krapps-Teich behandeln wird. Ab dem 4. September soll dann definitv die systematis­che Belegung der Kanäle in Wülfrath erfolgen.

„Offensicht­lich sollen die dort lebenden Tauben und Enten gefüttert werden“

Tierschutz­verein

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