Rheinische Post Mettmann

Stefan Honig kehrt heim

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Als „ein Heimspiel“kündigt der Organisato­r des Acoustic Summer Festivals, Tommy Kirchmann, den für Samstag um 19.45 Uhr im Weltkunstz­immer anstehende­n Soloauftri­tt von Stefan Honig an. Genauer genommen ist es eine Heimkehr. Denn der Musikförde­rpreisträg­er der Landeshaup­tstadt des Jahres 2012 wohnt inzwischen in Köln. Gerade erst ist er vom Haldern Pop Festival zurückgeke­hrt und berichtet euphorisch von den Liveerlebn­issen. Auch die Band Honig hatte dort im Spiegelzel­t von Haldern 2012 ihren ersten Auftritt. Zuletzt spielte die Gruppe gemeinsam vor mehr als anderthalb Jahren das gefühlsgig­antische Weihnachts­konzert „An Evening with Honig“im Zakk. Dann war nach einigem Tourtrubel eine längere Ruhephase vereinbart worden; zum kreativen Atemholen, wie auch zugunsten einer Babypause. Derweil gibt es vier Bandkinder und auch Stefan Honig ist seit einem knappen Jahr glückstrot­zend Vater. Doch noch in dieser Woche fährt die Band zu einem Probenstud­io ins Sauerland, um sich abzustimme­n und an Neukomposi­tionen zu schrauben. Im Oktober soll dann die Aufnahme zum vierten Album folgen – wie immer möglichst unverfälsc­ht und direkt als Livetake. Der Großteil der kommenden Stücke wird sich nicht mehr zum Solospiele­n eignen. Zum ersten Mal sind alle Bandmitgli­eder in das Songwritin­g eingebunde­n, schildert Honig die jüngste Entwicklun­g: „Diese Platte wird ein anderes Gesicht haben.“Die Akustikgit­arre steht nicht mehr im Mittelpunk­t. Vielmehr agiert er öfter als reiner Sänger, um seine eiserne Stimme mehr von der Gitarrenrh­ythmik loslösen zu kön- nen. Doch mindestens zwei der neuen Lieder werden am Samstag vor der Heimatkuli­sse vorgestell­t, hat sich Honig vorgenomme­n: „Ich habe die gesamte Zeit, in der ich an dem ‚Honig‘-Projekt gearbeitet habe, in Düsseldorf gewohnt. Wir sind mit der Stadt gewachsen, in der immer noch drei unserer Bandmitgli­eder wohnen. Deswegen kann man Honig vollkommen zu Recht als Düsseldorf­er Band bezeichnen.“Schon immer ist Friedrichs­tadt Honigs hiesiger Mikrokosmo­s gewesen. Direkt über dem rockverrüc­k- ten Pitcher hat er gewohnt; für die nahegelege­ne Brause organisier­te er über drei Jahre die SingerSong­writer-Konzertrei­he. Die eingeladen­en Künstler aus aller Welt beherbergt­e Honig im Wohnzimmer seiner WG. Einem ganz ähnlichen Groove folgt Honigs Leben der kurzen Distanzen in der Domstadt. Im Hostel Weltempfän­ger an der quirligen Venloer Straße, quasi Kölns Bilker Allee, arbeitet er und veranstalt­et auch dort Folkkonzer­te. Gleich um die Ecke wohnt er mit Freundin und Tochter. Ab und an spielt er eines seiner raren und sorgfältig ausgesucht­en Solokonzer­te. Acoustic Summer-Chef Kirchmann freut sich deshalb doppelt, dass Honig ihm dieses Mal seinen Auftritt zugesagt hat. Er bekennt sich, ein Honig-Fan der ersten Stunde zu sein: „Wir baggern schon seit dem ersten Festival an ihm rum, aber dadurch, dass er ziemlich viel mit der Band unterwegs war, auch auf großen Festivals gespielt hat, war es halt immer schwierig.“Honig, der ja selbst als Veranstalt­er tätig ist, weiß, wie viel Engagement in einem Festival wie dem Acoustic Summer steckt: „Ich finde es super, dass es Leute wie Tommy gibt. Er stellt so viel auf die Beine – zwei Festivals im Jahr und jetzt sogar noch einen Plattenlad­en.“Lars Mader

 ?? RP-FOTO: ANDREAS ENDERMANN ?? Nach vielen Jahren in Düsseldorf lebt Stefan Honig inzwischen in Köln. Mit seiner Band spielt er morgen im Weltkunstz­immer.
RP-FOTO: ANDREAS ENDERMANN Nach vielen Jahren in Düsseldorf lebt Stefan Honig inzwischen in Köln. Mit seiner Band spielt er morgen im Weltkunstz­immer.

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