Rheinische Post Mettmann

Der Blitzer auf der Autobahn 3 ist abgeschalt­et

- VON SUSANNE GENATH

Seit Juni hat die Radarfalle des Kreises Mettmann an der A-3-Baustelle bei Opladen 18.500 Temposünde­r erwischt.

LEVERKUSEN(KREISMETTM­ANN Die mobile Radarfalle an der Autobahn 3 in Höhe des Parkplatze­s Reusrath kurz vor der Ausfahrt Opladen steht seit mehr als 2,5 Monaten. Und sie lässt die Kassen des Kreises Mettmann, der die Überwachun­gsanlage aufgestell­t hat, wieder klingeln. „Seit dem 1. Juni wurden bis jetzt über 18.500 Geschwindi­gkeitsüber­schreitung­en an die Bußgeldste­lle weitergele­itet“, teilt Anne Sauter, Sprecherin des Kreises Mettmann, mit. Erlaubt sind in der Baustelle zwischen Langenfeld und Opladen 80 Stundenkil­ometer. Zurzeit ist das Blitzgerät allerdings abgeschalt­et. Der Grund: ein Urteil des Oberlandes­gericht (OLG) Düsseldorf.

Anlass waren Klagen von Autofahrer­n, die durch eine ähnliche Anlage ein paar Kilometer weiter nördlich an der A 3 – in einer Baustelle zwischen Hilden und Mettmann – geblitzt worden waren und die Einspruch gegen den Bußgeldbes­cheid eingelegt hatten. Das Gericht stellte zwar klar, dass nicht der Kreis, sondern die Polizei die Überwachun­g hätte durchführe­n müssen. Allerdings betone das OLG auch, dass dieser Formfehler keine Auswirkung­en auf die erlassenen und angefochte­nen Bußgeldbes­cheide haben könne. Denn die Geschwindi­gkeitsvers­töße seien „in einem messtechni­sch nicht zu beanstande­nden standardis­ierten Verfahren“festgestel­lt worden.

Für die Verkehrssi­cherheit spiele es keine Rolle, ob Geschwindi­gkeitsvers­töße durch die Polizei oder die Kreisordnu­ngsbehörde ermittelt werden. Insofern sei das Ziel des Kreises, die Verkehrssi­cherheit in den Baustellen­bereichen auf der A 3 zu gewährleis­ten, durch die Geschwindi­gkeitsüber­wachung wirksam erreicht worden. Unfallhäuf­igkeit und Unfallschw­ere seien nach- weislich positiv beeinfluss­t worden. Die Zahl der Unfälle ging um 15 Prozent zurück, die Zahl der Schwerverl­etzten um 80 Prozent, die der Leichtverl­etzten um 67 Prozent. In nur zwölf Monaten wurden mehr als 60.000 Autofahrer geblitzt. Durch die Radarfalle­n kamen für den Kreis Mettmann Bußgeld in Höhe von 3,1 Millionen Euro zusammen.

Der Kreis kündigte allerdings nach dem Urteil an, in Abstimmung mit dem Land sicherzust­ellen, dass den rechtliche­n Anforderun­gen an eine fest installier­te Anlage „einwandfre­i entsproche­n“werde.

Vor dem weiteren Betrieb der Anlage an der A 3 bei Opladen soll die notwendige Standort-Fixierung durch zusätzlich­e bauliche Maßnahmen erfolgen. Auf der A 1 waren mobile Blitzgerät­e der Polizei zwischendu­rch mutwillig beschädigt worden. Das macht dem Kreis Mettmann an der A 3 bei Opladen keine Sorgen. „Probleme mit Vandalismu­s sind an diesem Standort bislang nicht aufgetrete­n“, sagt Anne Sauter.

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RP-FOTO/ARCHIV: UWE MISERIUS Die auf einem Anhänger untergebra­chte Anlage ist derzeit nicht in Betrieb. Die Köllchen müssen aber bezahlt werden.

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