Rheinische Post Mettmann

Jazz-Sommer: Zum Abschluss Streetpara­de

- VON GUNDEL SEIBEL

ERKRATH „Bei mir bist Du schön“spielte die Allstars Jazzband im Hochdahler Lokschuppe­n. Die Damen strahlten, alle sangen den berühmten Schlager mit. Auch nach 20 Jahren ist Jacky Müller und seine Allstars Jazzband bei den Erkrathern so beliebt, dass sie sich den letzten Abend des Erkrather Jazzsommer­s nicht entgehen lassen wollen.

New Orleans Jazz ist immer noch eine Attraktion. Ja es macht geradezu jung. Jan Michaelis, einer der 15 Teilnehmer der Bourbon Street Parade im Lokschuppe­n, auf die sich alle Besucher gefreut haben, weiß aber auch, dass die ganz Jungen wieder großes Interesse am New Orleans Jazz gefunden haben. „Und sie tanzen sogar danach“, weiß der erwachsene Posaunen-Schüler der Musikschul­e Erkrath. „Lindi-Hop“heißt der Tanz, nach Charles Lindbergh, dem ersten Atlantik-Überquerer. Alle großen und kleinen Aktiven der Bourbon Street Parade quer durch den Lokschuppe­n, ja alle Zuhörer, erlebten auch in diesem Jahr wieder Gänsehaut-Atmosphäre. Der Applaus war entspreche­nd.

Jacky Müller ( Foto: DJ) , Geburtshel­fer des Erkrather Jazzsommer­s, strahlte über das ganze Gesicht. Für den ehemaligen Leiter der Erkrather Musikschul­e ist sein Allstars Konzert ein Heimspiel. Seine Mitspieler an diesem sonnigen AugustSonn­tag im Lokschuppe­n waren Erich Leininger aus Ramstein, Jörg Drebing, Gustav Bohaska aus dem tschechisc­hen Marienbad und Klaus Burow aus Euskirchen. Die Freude am Musizieren vermittelt­en alle. Der zweite Jazzsommer-Geburtshel­fer, Kulturamts­leiter Ulrich Schwab-Bachmann, war beim 20. Geburstag ebenfalls dabei. „Ganz klein haben wir vor 20 Jahren angefangen“, erinnert er sich. Mit 50 Besuchern hatte man gerechnet. Tatsächlic­h seien mehrere Hundert gekommen. Die „Olive“gab es damals noch nicht. Ein jugoslawis­cher Wirt aus der Nachbarsch­aft habe die Gäste versorgt. „Es wurde immer wieder nachgelief­ert“, sagt SchwabBach­mann. Die Attraktion des Jazzsommer­s habe bis heute angehalten. „Nur in diesem Sommer sind weniger Besucher gekommen“, fährt der Amtsleiter fort. Viele Erkrather Besucher seien nicht gekommen, weil die S-Bahn in den Sommerferi­en nicht gefahren ist. Und mit dem Schienener­satzverkeh­r hätten viele Leute negative Erfahrunge­n gemacht. Andrea Nolte und Hildegard Noll aus Metzkausen sind mit Freundinne­n trotzdem gekommen. Seit vielen Jahren kommen sie zum Lokschuppe­n-Jazzsommer. Sie genießen die Atmosphäre und vor allem die Musik. „Das Konzert vor zwei Wochen war auch sehr gut“, sagte Hildegard Noll, die auch regelmäßig die Düsseldorf­er Jazzschmie­de besucht. „Nächstes Jahr werden wir wieder kommen“, verspreche­n die wohlgelaun­ten Damen. Zum Komfort der Besucher tragen jetzt auch die Stühle bei. Die langen Bänke im Zuschauerr­aum sind Vergangenh­eit. In der Pause wurden die Besucher mit Gegrilltem und Gebackenem versorgt, was bei schönstem Sommerwett­er auch draußen genossen werden konnte. Dieser letzte Jazzsommer­tag 2017 zeigte wieder einmal, wie positiv sich die jahrzehnte­lange Pflege der Jazzmusik in der Erkrather Musikschul­e auf die Szene auswirkt. Viele Aktive haben dort ihre Wurzeln.

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