Rheinische Post Mettmann

Starker Wolf hält Fortunas Sieg fest

- VON BERND JOLITZ

Bei seiner Pflichtspi­el-Premiere liefert der Düsseldorf­er Torhüter eine großartige Leistung ab.

DÜSSELDORF Es war die Stunde des Wolfs. Die Stunde, auf die Raphael Wolf seit seinem Wechsel von Werder Bremen zu Fortuna gewartet hat. Die Stunde, die so selten schlägt für einen Ersatztorh­üter, wenn der erste Mann ein so bärenstark­er Meister seines Fachs ist wie eben Michael Rensing bei den Düsseldorf­ern. Eine angebroche­ne Rippe verhindert­e den Einsatz „Renses“im Zweitligas­piel beim SV Sandhausen, und so musste Wolf da sein und seine Chance nutzen.

Das Unterfange­n gelang, sogar in doppelter Hinsicht. Fortuna eroberte mit dem 2:1-Sieg – errungen durch Rouwen Hennings’ Last-Minute-Treffer – die Tabellensp­itze, und Raphael Wolf war mit einer sicheren Vorstellun­g und einer glänzenden Parade maßgeblich daran beteiligt. „Es hat einfach gepasst“, sagte der Keeper strahlend. „Dafür bin ich ja da, dass ich in einer entscheide­nden Situation den Ball halte. Aber ich gebe zu, das hat mir schon gut getan.“

Mental vorbereite­t war Wolf ohnehin hundertpro­zentig, das war lange vor dem Anpfiff klar. „Ich weiß ganz genau, worauf ich mich bei Fortuna einlasse“, hatte der 29-Jährige stets betont. „Rense ist ein erstklassi­ger Torhüter, und wir verstehen uns ausgezeich­net. Jeder von uns will spielen, das ist völlig klar, und wir werden uns ganz sicher im Training gegenseiti­g pushen.“

Gestern trat nun nach 72 Ligaspiele­n, die Rensing für Fortuna in Serie absolviert hatte, der Ernst- fall ein. Im Grunde schon mit einwöchige­r Verzögerun­g, denn der 33-Jährige hatte sich seine Rippenverl­etzung bereits im Abschlusst­raining vor dem Spiel gegen den 1. FC Kaiserslau­tern (2:0) zugezogen.

Wolfs erste Aktion in Sandhausen war schon nach nicht einmal einer halben Minute fällig: Nejmeddin Daghfous setzte vom rechten Flügel eine gefährlich­e flache Hereingabe an, und der 29-Jährige packte entschloss­en zu. Bei der ersten ganz großen Bewährungs­probe war er freilich machtlos: Lucas Höler köpfte in der 22. Minute das 1:0 für den SVS, was jedoch nicht auf Wolfs Konto ging, sondern auf das seiner Mitspieler, die Philipp Klingmann ungehinder­t flanken ließen. Doch die größte Tat des Schlussman­ns stand noch aus. Aus acht Metern kam Klingmann nach einer knap- pen Stunde zum Schuss, doch Wolf parierte mit einem tollen Reflex. Kurz vor Schluss kam er dann noch einmal rechtzeiti­g aus seinem Kasten, als Haji Wright auf ihn zustürmte. „Das war ein prima Einstand für Rapha“, resümierte Innenverte­idiger André Hoffmann. „Ich weiß nicht, ob es in der Zweiten Liga einen besseren zweiten Torhüter gibt.“Ein verdientes Lob.

 ?? FOTO: CHRISTOF WOLFF ?? Torhüter Raphael Wolf feierte in Sandhausen sein Zweitliga-Debüt im Fortuna-Trikot; links Adam Bodzek, daneben Andre Hoffmann.
FOTO: CHRISTOF WOLFF Torhüter Raphael Wolf feierte in Sandhausen sein Zweitliga-Debüt im Fortuna-Trikot; links Adam Bodzek, daneben Andre Hoffmann.

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